Rezension

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Thriller ohne Thrill

Todesbotschafter - Cassandra Negra

Todesbotschafter
von Cassandra Negra

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:

„Um den Tod ihres Kollegen zu verarbeiten, reist die junge Profilerin Lea Lands auf die Nordseeinsel Sylt. Bald jedoch muss sie ihren Urlaub abbrechen, denn der Serienmörder Wenger ist aus dem Krankenhaus in Berlin geflohen. Niemand weiß, wo er sich aufhält und wer sein nächstes Opfer sein wird. Nur Lea ahnt, was ihn umtreibt. Dann geschieht mitten in Berlin das Unfassbare: Ein Mitarbeiter aus dem engsten Umfeld der Kanzlerin zündet im Sitzungssaal des Kabinetts eine Bombe. Eine Tat, die die Republik in Angst und Schrecken versetzt. Stück für Stück entschlüsselt Lea Lands die Lebensgeschichte des Attentäters und gerät dabei ins Fadenkreuz des islamistischen Terrors. Ein packender, rasanter Thriller um religiösen und politischen Fanatismus und Menschen, die bereit und willens sind, alles in Kauf zu nehmen. Die Grenzen zwischen Wahrheit, Wahn und Wirklichkeit verschwimmen und über allem schwebt die Frage: "Gibt es Ziele, für die es sich wirklich zu kämpfen lohnt, auch wenn dabei unschuldige Menschen geopfert werden?" Die Antwort ist scheinbar einfach, doch es gibt Situationen, in denen unser rationales Denken und Handeln plötzlich außer Kraft gesetzt werden.“

 

Meine Meinung:

Nach „Die Lust des Bösen“ ist „Todesbotschafter“ der zweite Teil der Thrillertrilogie um die junge Profilerin Lea Lands.

Der Schreibstil von Cassandra Negra liest sich auch hier wieder flüssig und ich bin dadurch ganz gut vorangekommen.

Wie schon in Band 1 werden die Charaktere sehr ausführlich beschrieben, leider aber auch unbedeutende Nebenpersonen und -schauplätze, die dann am Ende mit aller Gewalt irgendwie mit Leas und ihrem Fall in Verbindung gebracht werden.

Lea selbst ist mir sympathischer geworden. Sie war mir zwar vorher nicht unsympathisch, aber ich hatte keinen rechten Bezug zu ihr.

In den ersten beiden Abschnitten werden sehr anschaulich zwei Orte und Situationen beschrieben, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Danach knüpft die Geschichte erst mal nahtlos an „Die Lust des Bösen an“, bevor es dann aber um besagte Nebenpersonen und -schauplätze geht.

Spannung kommt leider erst nach ca. 2/3 des Buches mal auf, als es dann endlich wirklich um Leas 2. Fall geht. Von Seite 286 - 430 hat mir das Buch dann gut gefallen, aber das reicht eben bei Weitem nicht aus.

Der Cliffhanger zum Ende wirkt sehr konstruiert, wie schon zuvor die Verbindung zwischen den einzelnen Personen.

Fazit:

Hätte es sich um einen Roman und nicht um einen Thriller gehandelt, hätte ich einiges verzeihen können. Aber ohne Spannung ist ein Thriller nicht viel wert. Nicht nur dass immer wieder Nebenschauplätze und -personen in aller Ausführlichkeit erklärt wurden. Das, was dann mal wirklich interessant gewesen wäre, wird oft zu kurz und knapp abgehandelt.