Rezension

Tiefgehendes Debüt

Der Tag wird kommen - Nina Vogt-Østli

Der Tag wird kommen
von Nina Vogt-Østli

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover gefällt mir sehr gut, da man einerseits Hans Petter und anderseits eine Kriegskulisse in warnendem Rotton.
Zuerst muss ich den einzigen negativen Punkt des Buches nennen: Der Klappentext. Leider lässt er nichtmal erahnen was für ein besonderer Inhalt sich hinter dem Umschlag verbirgt. Als Leser wird man mehr als positiv überrascht.
Man verfolgt die Geschichte in der Sicht des Mobbingsopfers Hans Petter dessen Lebensinhalt vorallem daran liegt zu überleben, sich von dem bösen Andreas zu verstecken und sein Zeit gerne im Internet verbringt. Dort lernt der intellegente, durchdachte Junge auch 'Fera' kennen, ein seltsames Mädchen das bald eine gute Freudin sein wird, die einzige mit der er reden kann. Ihr erzählt er von Andreas, seinem verkorksten Leben das Tag für Tag immer schlimmer zu werden scheint bis er sich entschließt zu handeln und zurückschlägt.
Seine Chats und E-Mails mit Fera waren immer die besten Teile des Buches, aber auch seine persönlichen Gedanken haben mich oft nachdenklich gemacht und mir teilweise auch ein Schuldgefühl gegeben. Hans Petter Gedanken sind gut zu verfolgen, da sie nicht verwohren sondern mit erschreckender Direktheit und Ernüchterung zu lesen sind. Sie sind sehr flüssig miteinander verbunden aber manchmal gibt es auch rasante Gedankensprünge, als würde er ein Thema einfach beiseite werfen. Auf seine Gefühle wird oft nicht sehr genau eingegangen und das gefällt mir gut, da man als Leser trotzdem fühlt was der Protagonist fühlt und das sind meist keine schönen Gefühle.
Fera hat mich vom ersten Satz an, als sie Hans Petter im Chat kontaktiert hat fasziniert. Zuerst war ich hin und her gerissen zwischen Misstrauen und Glauben, das Mädchen konnte mich mit ihrer Intellegenz und Interesse sehr überzeugen.
Die Thematik bei diesen Buch ist ziemlich offensichtlich, Mobbing und das Opfer, seine Gefühle, Gedanken und Hilflosigkeit. Das kann man im Klappentext schon erahnen aber eigentlich sagt dieser ziemlich wenig über das Buch aus, da noch einiges dazu kommt dass das Leben von Hans Petter aufmischt. Die Veränderung des Protagonisten hat mich ziemlich erschrocken und besonders der Schluss hat mich umgehauen und das Buch gibt viel Stoff zum Nachdenken.

Fazit: 
Ein tiefgehendes Debüt, der mich mit seiner Klarheit oft stocken lässt. Ich hätte soetwas wirklich nicht erwartet aber war deshalb nur noch mehr überrascht und überzeugt von dem Buch. Ich kann es wirklich nur weiterempfehlen und bitte euch, nicht vom Klappentext beeinflussen lassen da dieser das Buch eigentlich nicht wirklich so wiedergibt wie es wirklich ist.