Rezension

Toll angelegte Story, die weiterer Ausarbeitung bedarf

Wir waren frei -

Wir waren frei
von Keah Rieger

Nach dem dritten Weltkrieg hat ein Teil der Menschheit auf dem künstlich erschaffenen Kontinent Lex überlebt. Sehr strikte Regeln und eine großflächige Überwachung der Bevölkerung unter dem Vorwand der Sicherheit reglementieren das Leben. Besonders die Freiheit der Frauen wird beschnitten. Die 16-jährige Vinnie, die sich bisher eher behütet gefühlt hat, soll den unsympathischen Witwer Pax heiraten. Als sie das Tagebuch von Paul findet, der einer der ersten Bewohner von Lex war, erkennt sie das nicht alles wahr ist, was der Bevölkerung vermittelt wird. Sie beginnt zu rebellieren.

Zu Beginn des Buches war ich etwas enttäuscht, weil die Geschichte einigen andern bekannten Dystophien doch sehr ähnelt. Erst mit der Entdeckung von Pauls Tagebuch wird die Geschichte komplexer . Der Wechsel zwischen den zwei Zeitsträngen gelingt der Autorin sehr gut. Hintergründe der Entwicklung von Lex werden erläutert. Parallelen zu unserem Leben sind schnell zu erkennen. Klimaveränderungen, Krieg , zerstörte Lebensräume und Flüchtlingsströme sind nur allzu aktuelle Themen. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung spannend. Leider sind noch einige Schreibfehler vorhanden. Einige Handlungsaspekte sind etwas unbedacht und das Ende viel zu offen. Ich hoffe auf eine Fortsetzung, in der die toll angelegte Story weiter ausgearbeitet wird. Es wäre schade um das vorhandene Potenzial, wenn das Ende so stehen bliebe.