Rezension

Tolle Geschichte, doch die Umsetzung hat mir nicht ganz gefallen

Traumhaft 1: Das Erwachen - Johanna Lark

Traumhaft 1: Das Erwachen
von Johanna Lark

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Klara ist bereits einundzwanzig, als ihr bewusst wird, dass sie Träume beherrschen kann. Auch wenn es ihr anfangs noch sehr schwer fällt, schafft sie es, ihren im Koma liegenden Bruder in einen ihrer Träume zu ziehen. Von ihm erfährt sie, dass es eine besondere Begabung ist, aber auch, dass es viele Gefahren mit sich bringt. Klara weiß jedoch viel zu wenig und kommt allein nicht klar. So wendet sie sich an ihre Proffessorin in der Uni, die genau in diesem Bereich Seminare abhält. Hier trifft sie auch auf Adrian, der immer wieder in ihren Träumen auftaucht. Und auch Tobi schleicht sich immer öfter in ihre Träume. Klara kann jedoch nicht erkennen, wer hier ihr Freund und wer ihr Feind ist und steckt bald in einem Strudel aus Gefahren, aus denen sie nicht wieder herauskommen kann. Sie muss sich für einen Weg entscheiden.

Meine Meinung:
Eine wirklich interessante Geschichte, in der ich viele neue (also zumindest mit unbekannte) Ideen finde. Wäre es nicht toll, wenn wir unsere Träume aktiv inszenieren und steuern könnten? Doch andersrum ist es ja auch schön, wenn man überraschende Träume hat. Ein großes Thema hier ist auch das Klarträumen, also dass man weiß, dass man eigentlich träumt. Das wiederum fände ich hier und da sehr hilfreich *schmunzel*
Die Geschichte hat sehr viele Kapitel und diese Kapitel sind immer wieder abwechselnd aus den verschiedenen Sichten der Hauptprotagonisten. Ich gebe zu, der ständige Wechsel mag zwar interessant in der Gestaltung sein, da es jedoch sehr viele, oft sehr kleine Kapitel sind, fand ich es weniger spannend, als öfter mal störend. Es ist schwer, sich ganz in eine Geschichte fallen zu lassen, wenn immer wieder die Sicht nach ein paar Seiten ändert, es ist, als müsste man sich jedes mal neu darauf einlassen.
Auch mit der Protagonistin Klara bin ich nicht ganz klar gekommen. Das liegt wohl daran, dass sie sich nicht zwischen zwei Männern entscheiden kann. Entweder ist es der Autorin nicht hinreichend gelungen, mich davon zu überzeugen, dass sie bei einem eher unter einem Zwang als einem freien Willen steht, oder aber Klara ist wirklich so ein Fähnchen im Wind, was ich persönlich einfach nicht mag. Ihre ständige Nörgelei über den Charakter des einen Mannes stand in so krassem Widerspruch zu ihren Handlungen, dass ich sie irgendwann nicht mehr ganz ernst nehmen konnte. Auch nicht ihre Beteuerungen wie sehr sie den anderen doch lieben würde. Und das hat in meinen Augen der Geschichte leider auch nicht ganz so gut getan.
Und auch das Ende war mir persönlich viel zu offen. Zwar löst sich ein Strang der Geschichte auf und kommt zu einem, nun sagen wir Ergebnis, aber ein wirkliches Ende kann ich hier nicht erkennen, was wohl daran liegt, dass es kein Einzelband ist. Derzeit bin ich aber noch etwas unschlüssig, ob ich weiter lesen soll oder nicht. Ich habe einfach Angst, dass dieses hin und her zwischen den beiden Männern auch zukünftig noch weiter geht, und darauf hätte ich wohl weniger Lust.

Fazit:
Die Idee hinter der Geschichte, mit dem Träumen fand ich wirklich super interessant und neu. Auch, wie schwer es für Klara ist, damit umzugehen. Weniger gefiel mir die Dreiecksgeschichte und die Art, wie die Geschichte ständig aus wechselnden Perspektiven geschrieben wurde, weil es mir dadurch schwer fiel, mich in die Geschichte fallen zu lassen. Auch das recht offene Ende gefiel mir persönlich nicht so gut, passt aber dazu, dass es der erste Teil war.

Meine Wertung:
Eigentlich hätte ich 3,5 gegeben … 3 waren mir aber zu wenig, so habe ich auf 4 erhöht