Rezension

Tolle Idee, enttäuschende Umsetzung

Das Feuermädchen (Die Legenden der Jiri 1) - Martina Fussel

Das Feuermädchen (Die Legenden der Jiri 1)
von Martina Fussel

Inhalt: Tosende Wellen, endloses Wasser, Freiheit bis zum Horizont – das ist es, was sich Shaani von Kindesbeinen an am meisten wünscht. Aber das Mädchen gehört zum Volk der Waldmenschen und darf sich dem Meer nicht mal auf Sichtweite nähern. Der junge Krieger Faro hingegen lebt ganz in seinem Element - dem Element des Wassers. Nichts interessiert ihn außer sein eigenes Volk. Bis er eines Tages Shaani erblickt. Das Mädchen mit Augen so blau wie der Ozean und Haaren so rot wie Feuer. Prompt setzt er alles daran, sie kennenzulernen. Doch es gibt einen guten Grund dafür, warum sich das »Feuermädchen« vom Wasser fernhalten sollte… (Quelle: lovelybooks.de)

Meine Meinung: Das Cover von Feuermädchen ist zauberhaft. Der Klappentext geheimnisvoll. Und genau diese Mischung ist es, die mich in seinen Bann gezogen hat weshalb ich gespannt und mit hohen Erwartungen ans Lesen gegangen bin.

Martina Fussel erschafft mit ihrem Buch ein wundervolles Setting. Die Welt ist gut durchdacht, wundervoll beschrieben und man möchte sofort jeden Winkel erkunden und einen eigenen Blick in die Welt werfen, die sich so sehr von unserer unterscheidet. Auch die Idee, wie sie schon durch den Klappentext deutlich wird, klingt sehr interessant und vielversprechend.

Dennoch konnte mich das Buch nicht so ganz überzeugen. Ich bin mit den Hauptcharakteren, Shaani und Faro nicht warm geworden. Sie waren mir nicht unsympathisch, nein, eigentlich sogar ganz nett. Aber es gab nichts, was mich hat weich werden lassen. Es gab keinen Augenblick an dem mich ihr Schicksal berührt hat. Ich habe nicht mit ihnen gelacht, nicht mit ihnen getrauert. Manchmal retten es ja die Nebencharaktere. Aber auch unter ihnen finde ich keinen Favoriten, keinen Liebling. Viel mehr kann ich schon sagen, dass ich die Hälfte von ihnen so gar nicht mochte.

Wie oben schon erwähnt klingt die Idee sehr vielversprechend und wie man es manchmal so macht, wenn man einen Klappentext liest formt man in Gedanken schon mögliche Probleme, Handlungsstränge und Co. Auf den Punkt gebracht: Man hat Erwartungen. Man bekommt klare Vorstellungen was ein Buch beinhalten soll und was nicht. Leider haben meine Erwartungen nicht ganz dem Inhalt entsprochen. Das heißt nicht, dass er schlecht ist. An manchen Stellen hätte man etwas besser ausarbeiten können, andere Dinge wurden nicht ganz so toll umgesetzt. Trotzdem ist die Handlung toll und solide und ich kann nicht sagen, dass sie mir nicht gefallen hätte. Aber ich war schon enttäuscht, dass da nun letztendlich etwas anderes herausgekommen ist und während des Lesens hatte ich nichts, was mich so richtig gefesselt hat.

Doch es wird nicht nur bei Teil 1 bleiben. Das Buch ist eine Reihe und wird fortgesetzt. Da es im impress Verlag erschienen ist vermute und hoffe ich, dass die Fortsetzung nicht lange auf sich warten lässt. Denn obwohl mich Das Feuermädchen nicht komplett überzeugen konnte, werde ich dem Nachfolger noch eine Chance geben und schauen, ob dieser mich mehr fesseln kann.

Bewertung: Das Feuermädchen bekommt von mir 3 von 5 Füchschen. Das Setting und die Idee konnten mich komplett begeistern aber durch die Umsetzung und vor allem die unsympathischen Charaktere hatte ich leider nicht so viel Spaß am Lesen, wie ich es mir erhofft habe.

Vielen Dank an den Carlsen Verlag, der mir ein *Rezensionsexemplar des Buches zur Verfügung gestellt hat.