Rezension

Toller Abschluss?

Timeless - Schatten der Vergangenheit - Alexandra Monir

Timeless - Schatten der Vergangenheit
von Alexandra Monir

Inhalt

Philip hat es geschafft! Er ist wahrhaft in ihrer Zeit gelandet. Allerdings scheint er sich nicht an Michele erinnern zu könnnen...schlimmer noch: offensichtlich hat er Gefallen an der Schulschönheit Kaya gefunden. Für Michele der reinste Alptraum, doch das ist lange nicht die unangenehmste Angelegenheit, die sie beschäftigt, denn eine lang verstorbene Verwandte sinnt auf Rache und Michele bleiben nur 7 Tage Zeit, um sie aufzuhalten...

Eigene Meinung

Ich hatte das Glück, direkt nach Alexandra Monirs "Timeless" zu der Fortsetzung "Schatten der Vergangenheit" greifen zu dürfen. Umso schöner war es für mich, dass Band 2 nahtlos an seinen Vorgänger anknüpft.

Gleich zu Anfang fielen mir erste Änderungen aus. So bekam der Leser zwischen jedem Kapitel einen Abschnitt aus dem "Handbuch der Zeitgesellschaft", sodass viele offene Fragen beantwortet wurden. Außerdem erlebte man Abschnitte aus Sicht von Irving Henry, Michels Vater. Der Schreibstil lockt auch weiterhin mit seiner Leichtigkeit, allerdings wurde das Tempo in diesem Band nochmal um einiges gesteigert, sodass man Micheles Zeitreisen gleich durch die Kapitel rast.

Die Charaktere erscheinen auch weiterhin ziemlich farblos, vielleicht sogar noch blasser als im Vorgängerband. So hat Monir in dem Versuch, ihre Figuren lebhafter erscheinen zu lassen, auch den Nebenfiguren etwas mehr Raum und einige Konflikte angedacht, die aber soweit ungelöst bleiben, dass ich mich einfach fragen muss, warum man sie überhaupt angeführt hat. Dabei kann man sich wunderbar in die Persönlichkeiten hineinversetzen, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird - leider beschränkt sich das ja bekanntlich auf nur zwei Stück. Weiterhin hatte ich kein genaues Bild von Philip vor mir, obwohl er so ausgiebig und oft beschrieben wird. 

Die Geschichte ist um einiges spannender als vorher. In diesem Szenario wird Michele gleich mit drei Konflikten konfrontiert, die es schnellstmöglich zu lösen gilt, denn die Zeit rennt - buchstäblich. Micheles Kampfgeist ist bewundernswert, obwohl sie immer mal wieder das Ziel aus den Augen verliert. Dass sich die Beziehung zu ihren Großeltern endlich zu etwas entwickelt, das dieser Bezeichnung wert ist, ist erfreulich und alles in allem wird man wieder gut unterhalten. Doch leider stecke ich wieder in derselben Zwickmühle wie bei "Timeless", hatte ich doch unglaublichen Spaß beim Lesen, muss aber, kritisch betrachtend, einiges bemängeln. So bleibt trotz der Auszüge aus dem Handbuch weiterhin einiges ungeklärt und dass durch-den-Raum-reisen wird hier noch schamloser ausgenutzt. Außerdem ist da diese eine große Sache, die Michele betrifft, die ein Thema im Großteil des Buches ist und trotzdem ungeklärt bleibt. Und wie erklärt man die Existenz Philips in unserer Zeit? Es gibt zwar einige Lösungsansätze, aber wirklich belegt ist keiner davon und irgendwie wurmt mich das. Dabei bin ich als passionierte Fantasy-Leserin eigentlich ziemlich abgehärtet, was bedingungslose Akzeptanz betrifft - Fakt ist aber nun mal, dass Zeitreiseromane eben kein Fantasy im klassischen Sinn sind. Dann darf ich doch wohl meckern, oder?

Der große Showdown hat dafür alles, was man sich nur wünschen kann und ich hatte sogar ein klein wenig Gänsehaut, obwohl auch dieser viel zu schnell und viel zu glatt vorbeiging.

Fazit

Mit "Timeless - Die Schatten der Vergangenheit" hat Alexandra Monir eine tolle Fortsetzung geschaffen, die jeden Fan der Reihe und des Genres begeistern wird. Ich kam an sich voll auf meine Kosten und auch wenn dieser Roman ein schönes, rundes Ende hat, hoffe ich inständig auf eine Fortsetzung. Die Kritikerin in mir lässt sich aber leider von keinem guten Gefühl den Mund verbieten, sodass ich einfach anführen muss, dass mir wieder einmal einige Erklärungen zu schwammig sind oder einfach fehlen. Dass die Nebenfiguren und selbst Micheles große Liebe einfach farblos und nicht überzeugend sind und dass sich die Autorin durchaus etwas mehr Zeit nehmen kann. So schön kurzweilige Lektüren auch sind, so gerne hätte ich etwas mehr Zeit in der ein- oder anderen Epoche, mit der ein- oder anderen Figur verbracht. Trotz allem kann ich diese Dilogie (?) getrost weiterempfehlen, denn Spaß hat man beim Lesen allemal. 4/5 Bücher!