Rezension

Toller historischer Fantasyroman

Der Vertraute -

Der Vertraute
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 4 Sternen

Als großer Fan von Leigh Bardugo musste ich natürlich auch direkt ihr neuestes Buch lesen und wurde definitiv nicht enttäuscht. Die Geschichte ist eine Mischung aus historischem Roman mit Fantasy Anteil, was mir gut gefallen hat.

Luzia ist eine sympathische Hauptprotagonistin, die sich im Laufe der Geschichte sehr stark entwickelt. Anfangs ist sie eine kleine graue Küchenmaus, die sich vieles gefallen lässt, wobei sie auch keine andere Wahl hat. Durch ihre Magie wird sie für ihre Herrin etwas Besonderes und mit ihrem Talent wird hausieren gegangen. Das lockt natürlich auch Menschen an, die man vielleicht nicht unbedingt anlocken möchte. Aber Luzia sieht auch ihre Chance etwas Größeres zu erreichen und endlich die Anerkennung zu bekommen, die sie sich schon immer wünscht. Generell konnte ich Luzias Standpunkt und Gefühle immer gut nachvollziehen. Sie ist ein authentischer Charakter, der sehr menschlich handelt, aber trotzdem mutig und gutherzig.

Als Gegenpart gibt es Santangel, der ebenfalls ein Diener ist, wenn auch in anderem Maße als Luzia. Er unterrichtet sie in ihrer Magie und unterstützt sie auf Wunsch seines Herrn. Auch wenn Santangel als eher gruseliger Charakter beschrieben wird, empfand ich ihn nie als unsympathisch. Auch er entwickelt sich weiter und lernt trotz seines Alters noch einiges dazu.

Die Nebencharaktere sind mal mehr und mal weniger sympathisch, passen aber gut in die Geschichte.

Das Setting im alten Spanien war für mich etwas ganz Neues und hat mir gut gefallen. Wer Leigh Bardugo kennt weiß: die Frau kann definitiv schreiben und sie schafft es wunderbare Welten zu erschaffen. So auch hier. Das Buch ließ sich locker und einfach lesen, was nicht heißen soll, dass es anspruchslos wäre.

Der Verlauf der Geschichte hält die ein oder andere Überraschung bereit, generell ist das Buch aber eher ruhig (obwohl es auch sehr spannende Szenen gibt) und kein Buch, wo man permanent den Atem anhält, weil es so spannend ist. Das braucht es hier aber auch gar nicht. Ich mochte das Buch so wie es ist sehr und kann es deshalb nur empfehlen!