Rezension

toller Krimi, jedoch neudeutsches Wort sehr unpassend

Gloria und die Liebenden von Verona - Marlene Klaus

Gloria und die Liebenden von Verona
von Marlene Klaus

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Nach dem plötzlichen Tod ihres Geliebten begibt sich Gloria auf Reisen. Doch bevor sie Verona, ihre erste Station, erreicht, wird ihre Kutsche von einer in Tränen aufgelösten Italienerin gestoppt. Sie berichtet von einem Duell und einem Toten und bittet um Hilfe. Aber nicht nur der Tod des einen Duellanten wirft Fragen auf, der andere ist außerdem spurlos verschwunden. Gloria geht der Sache nach und erhält unerwartete und unwillkommene Hilfe von einem Landsmann, Alexander Lyndon. Obwohl der wenig sympathisch auftretende Lord sie von ihrer Suche abbringen möchte, erweist er sich schließlich doch noch als nützlich – was Glorias Meinung über ihn ändert, aber nur ein bisschen ...

Über die Autorin:
Marlene Klaus ist ausgebildete Buchhändlerin. Bevor sie sich als Autorin selbständig machte, jobbte sie als Taxifahrerin, Kellnerin, Postbotin und Bibliothekarin.

Meine Meinung:
Dieser viktorianische Krimi hat mich von Anfang an angesprochen und ich wurde in meinen Erwartungen fast nicht enttäuscht. 
Marlene Klaus versetzt den Leser schon nach ein paar Sätzen in diese Zeit und katapultiert ihn direkt nach Italien. Die Örtlichkeiten sind sehr liebevoll und detailreich beschrieben, so dass man es sich prima vorstellen kann. 
Die Handlung gewinnt schnell an Fahrt und man kann sich dessen nicht mehr entziehen. Die Spannung ist sofort recht hoch, da Gloria von Francesca angesprochen wird und diese zu einem Toten führt. Gloria fühlt sich ihr schnell verbunden und will ihr beistehen und helfen. Aber nicht nur der Mordfall ist spannend sondern auch das Geheimnis um Glorias toten Geliebten. Immer wieder erfährt man Andeutungen bis kurz vor der Hälfte des Buches dieses Geheimnis schon gelüftet wird. Dann lässt sich auch gut nachvollziehen warum Gloria sich so für Francesca einsetzt. 
Der Mordfall ist für den Leser undurchsichtig und es lässt sich wahrlich schwer ein Täter ausmachen. Aber dann fällt es einem kurz vor Ende wie Schuppen von den Augen. Mit diesem Täter hätte ich nicht gerechnet. Die Überraschung ist der Autorin sehr gut gelungen.
Die Protagonisten sind gut dargestellt und während der Handlung wird immer wieder ein bisschen was dazu gefügt. Dadurch gewinnen sie immer mehr und mehr Tiefe. 
Sehr angetan bin ich von Lord Lyndons Wandlung während der Geschichte. Vom eigensinnigen Lord zum zuvorkommenden und hilfsbereiten Gentlemen der nicht nur mein Herz erobert hat. 
Das einzige was mich stutzig gemacht hat und gar nicht in den Kontext passt ist das Wort "Clique". Da bin ich zwei bis dreimal drüber gestolpert was mich dann auch völlig aus dem Lesefluss gerissen hat. 
Das Cover ist sehr passend dazu gestaltet. Die verschiedenen dunklen Rottöne harmonieren gut zusammen. Die Brücke der Stadt die darauf zu sehen ist, ist auch bei jedem Kapitelanfang abgebildet. 

Fazit: 
Ein toller viktorianischer Krimi mit spannender Handlung und einigen Geheimnissen die den Leser an die Handlung binden. Allerdings störte mich, dass in der altdeutschen Sprache dieses neudeutsche Wort völlig fehl am Platz war.