Rezension

Toller Lesespaß!

Nicht ohne meinen Mops - Silke Porath

Nicht ohne meinen Mops
von Silke Porath

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein Cover mit einem Mops drauf? Alles klar, das Buch muss ich lesen!
Da Möpse meine absoluten Lieblingshunde sind, war für mich schnell klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Obwohl das Buch bei Weitem nicht so gut ist, wie ich zuvor erhofft habe, wurde ich gut unterhalten.

Silke Porath hat eine schöne Geschichte geschaffen, die zwar ganz nett ist, aber leider nicht lange im Gedächtnis bleibt. “Nicht ohne meinen Mops” ist ein typischer Frauenroman ohne große Höhen und Tiefen, dafür aber mit viel Humor und noch mehr Klischees. Normalerweise sind Klischees in diesem Genre vorprogrammiert, allerdings wird hier zu stark übertrieben, da kein einziges Vorurteil und kein Fettnäpfchen ausgelassen wird.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Die Autorin hat meinen Humor getroffen und konnte mich während der kompletten Geschichte unterhalten. Allerdings hat mir auch das Besondere gefehlt, denn ein Mops allein reicht manchmal eben doch nicht aus. Die Charaktere sind dagegen sehr gelungen. Tanja, Rolf und Chris sind angenehme und sympathische Protagonisten, mit denen man sich zum Großteil identifizieren kann.

Tanja hat eine gescheiterte Beziehung hinter sich, ihr Ex-Freund hat sie mit seiner Sekretärin betrogen und geschwängert. Da sie für ihn nach Stuttgart gezogen ist und ihren Job aufgegeben hat, fängt sie nun quasi fast bei Null an und möchte in eine neue Wohnung ziehen, die für sie selbst allerdings zu teuer ist, also sucht sie zwei Mitbewohner. Mit Rolf und Chris hat sie diese schnell gefunden, zusätzlich bringt Rolf seinen Mops mit, der von allen schnell ins Herz geschlossen wird. Earl of Cockwood ist ein zutraulicher Mops, der Herzen höher schlagen lässt.
Rolf und Chris haben ebenfalls eine gescheiterte Beziehung hinter sich. Während Rolf kaum Macken aufweist, ist Chris dagegen stellenweise eine Katastrophe, er bringt haufenweise Topfpflanzen und Beete mit ins Haus und hat immer einen klugen Ratschlag parat. Beide sind homosexuell, was man als Leser relativ schnell erkennt, nur Tanja steht total auf dem Schlauch.

Was bei dem Buch wirklich stört, sind die vielen Wiederholungen. So bezeichnet Tanja ihre Mitbewohner fast ausschließlich als “meine Jungs” oder “die Jungs”, was schnell langweilig wird. Gleiches gilt für den Mops, der liebevoll Earl genannt wird. Auch da gibt es immer wieder Wiederholungen, die nicht hätten sein müssen. Dazu sind die Liebesgeschichten sehr vorhersehbar und klischeehaft. Es ist klar, dass man bei Chick-Lit Büchern nicht besonders viel Tiefe erwarten kann, allerdings habe ich doch etwas mehr erhofft. Weniger Klischee und mehr Einfallsreichtum hätten der Geschichte sehr gut getan.

Das Cover ist großartig. Abgebildet ist Earl of Cockwood, der süßer nicht sein kann. Ohne dieses Cover wäre ich wohl niemals auf das Buch aufmerksam geworden. Die Kurzbeschreibung liest sich gut, allerdings finde ich es etwas schade, dass bereits so viel verraten wird.

Insgesamt ist “Nicht ohne meinen Mops” ein typischer Frauenroman mit vielen Schwächen, der aber dennoch unterhalten konnte. Hätte die Autorin etwas weniger mit Klischees gearbeitet, hätte das Buch deutlich mehr Spaß gemacht. Trotzdem werden Leserinnen dieses Genres und Hundeliebhaber besonders Spaß an diesem Buch haben.