Tolles Buch für Freunde von gehobener Sprache
Bewertet mit 4 Sternen
Eigentlich bin ich ein relativ schneller Leser, wen es meine Zeit erlaubt ( ca 75 Seiten in der Stunden). Bei der "Königsallee" musste ich ein etwas langsames Tempo an den Tag legen. Das Buch ist so sprachlich dicht, das es kein Buch für zwischendurch und abends im Bett ist. Trotzdem war es mir ein grosses Vergnügen, dieses Buch zu lesen. Es versetzt den Leser wunderbar in die Fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts hinein, die Zeit des Wirtschaftswunders und des Neuaufbruchs in Deutschland. Stark ist auch die Schilderung des ambivalentes Verhältnisses zwischen DEM deutschen Dichters des 20. Jahrhunderts ( Thomas Mann) und der deutschen Bevölkerung.Thomas Mann war ja während der Nazizeit emigriert und seine Bücher landerten bei der grossen Bücherverbrennung auch auf dem Scheiterhaufen. Doch jetzt gehören alle diejenigen, die damals die Bücher verbrannten, zu den Verlierern des Krieges und möchten durch die Person des grossen Dichters wieder zu den Gewinnern gehören. Der pure Opportunismus! Wie sich verhalten als Umworbener? Antwort auf diese Frage gibt das Buch zwar nicht, aber es zwingt den Leser zum Beschäftigen mit dieser Frage.
Fazit: Kein Buch für die breite Masse, aber für den Leser, der sich intelektuell weiter bilden will.