Rezension

Trotz eines sehr langgezogenen Beginns hat die Idee Potenzial gezeigt

Liberty 9 - Sicherheitszone - Rainer M. Schröder

Liberty 9 - Sicherheitszone
von Rainer M. Schröder

Trotzdem war es etwas frisches und einfach mal was anderes. Somit verfehlte es nicht komplett meinen Geschmack, traf ihn aber auch nicht ganz. Trotzdem kann ich das Buch allen empfehlen, die gerne etwas über Religion lesen, oder sie auch kritisieren. Aber lesen sollte man das Buch vielleicht erst ab 15-16 Jahren, da es doch einige Stellen beinhaltet, die ziemlich krass sind.

Ich muss sagen, dass ich zu Beginn des Buches sehr vom Schreibstil angetan war. Zunächst gab es viele tolle Beschreibungen und man konnte sich die Sicherheitszone ganz gut vorstellen. Doch dann kamen so viele Beschreibungen und neue Begriffe, und ich wurde gewissermaßen erdrückt durch die langen Abschnitte mit den vielen ziemlich ausführlichen Beschreibungen von der Gegend und lauter unbekannten Begriffen, so dass mir oft die Konzentration flöten ging beim lesen. Dass heißt auch, dass ich oft, wichtige Beschreibungen zwar gelesen habe, aber nur Bruchteile aufgenommen habe, was ich total schade finde. Besonders da ich Beschreibungen liebe, es gab noch kein Buch, dass mir deshalb negativ aufgefallen war. Gegen Ende des Buches habe ich mich zwar gewöhnt, trotzdem habe ich das Gefühl, dass mir einiges fehlt.
Es gab halt trotzdem Stellen, deren Beschreibungen unglaublich war, z.B, von der Lichtmesse, ich konnte die Lichter und Effekte alle vor mir sehen.
Kendira, als Protagonisten, hat mir ganz gut gefallen. Besonders da sie von vielen Aktionen von Anfang an nicht begeistert war, wie z.B. als die Nightraider am Zaun aufgehängt wurden, aber wer findet so etwas schon toll. Wie kann man so etwas überhaupt tolerieren? Liegt vielleicht auch daran, dass ihre Erziehung dem Militär gleicht.
Bloß die Nebencharaktere waren leider nichts allzu besonderes, der einzige der mir positiv aufgefallen ist war Jaydan, denn obwohl er so ziemlich alles an seiner Situation hasst, und auch total unfreundlich rüberkommt (was ich vollkommen verstehe) ist er der einzige, der seine Gefühle nicht versucht zu kontrollieren und obwohl er Kendira nicht einmal kennt, sie auch nicht leiden kann, rettet er ihren Arsch und zahlt mit seinem Tod, der zum Glück nicht umsonst war.
Aber es gab so viel *WHAT?!* - Momente, wisst ihr wie ich das meine?
Als kleines Beispiel: Die Jugendlichen werden ausgebildet wie im Militär, aber sie spielen Computer-Spiele als Training. Was versteht ihr unter Training? Bestimmt keine Computer-Spiele, ich war total überrascht, als ich das gelesen habe und dachte, dass kann doch nicht stimmen. Aber es stimmt wirklich.
Und jetzt muss ich noch einmal zur Messe zurückkommen, ihr könnt euch darunter, eine Messe in unserer Art mit viel mehr Effekten vorstellen. Alles waren besessen von dieser Messe, klar es klang toll und es gab Momente, in denen ich es verstanden habe, aber wenn man so viele Zweifel gegenüber dem Regime hat, wieso freut man sich dann auf etwas, dass von der Regierung organisiert wird?
Und dann noch das Cleansing, darunter könnt ihr euch sicher auch nichts vorstellen, aber es ist furchtbar, ich will euch nicht viel darüber berichten, nur dass ein Körper ohne Seele übrig bleibt, falls irgendwas Lebendiges übrig ist und der zweite Teil ist viel gnädiger. Und so etwas lässt man Kinder anschauen. Ahnungslose Kinder.
Dann gab es noch diesen Master, der immer wieder zwischendurch als Protagonist auftauchte, aber ich frage mich jetzt noch, was mit ihm passiert ist .. Weil irgendwie wird er am Ende nicht mehr erwähnt. Das ist echt gemein. Ich hoffe das wird im nächsten Teil aufgelöst.

Zumindest war das Ende des Buches ganz in Ordnung, obwohl ich mir ein wenig mehr Spannung in der Höhle gewünscht hätte. Aber alles in allem bin ich ziemlich zufrieden gewesen.
Übrig geblieben sind viele offene Fragen, die hoffentlich im zweiten Teil gelöst werden. Und ich bin gespannt wie dieser "Aufstand/Krieg" ausgehen wird.

Fazit:

Auch der Titel war ein Grund für mein Interesse an dem Buch. Liberty was ja auf Deutsch Freiheit heißt, klingt doch total toll oder nicht? Jedenfalls für mich. Denn wenige Bücher haben Titel wir Freiheit.
Und ich freue mich schon auf den nächsten Teil, der hoffentlich irgendwann nächstes Jahr rauskommen wird. Bin gespannt wie viele der offenen Fragen geklärt werden und wie der Autor seine Idee umsetzt.
Aber die Idee des Autors war recht krass. Denn nur wenige Autoren von Jugendbüchern kritisieren oder erwähnen die Religion in ihren Büchern und hier wird gleich der Christentum "nachgemacht". In seinem Buch wird der Christentum, der über 2000 Jahre einen großen Teil der Menschen von sich überzeugte, kopiert um Leute, besonders ahnungslose Jugendliche zu manipulieren und zu "Sklaven" zu machen. Diese Idee gab es nun wirklich noch nicht oder? Zumindest las ich noch nichts davon.
Leider ist das nicht so mein Gebiet, weil ich im Normalfall nichts über Religion lese, es interessiert es mich einfach nicht so sehr.