Rezension

Überraschend

Die Dornen der Stille -

Die Dornen der Stille
von Astrid Korten

Bewertet mit 4 Sternen

Als Alex Martin bei der Polizei erscheint, um einen (weiteren) Mord zu verhindern, gerät er schnell selbst in Verdacht, seine Freundinnen auf brutale Art ermordet zu haben, denn sein Tagebuch, das er vorlegt, lässt die Ermittler auf ihn schauen.

Astrid Korten hat wieder einmal einen höchst anspruchsvollen Psychothriller vorgelegt: Auch, wenn sie unprätentiös das Leben ihrer Figur Alex Martin beschreibt, muss man als Leser sehr aufpassen, die vielen Andeutungen und Hinweise zwischen den Zeilen nicht zu verpassen - und wird dennoch von einem unvermuteten Ende überrascht.

Die Haupt-Figuren Alex und sein "Bruder" David sind authentisch und mehrdimensional geschildert und es gibt ständig Neues zu entdecken; wirklich greifbar wurden und blieben sie niemals und das Rätsel vergößerte sich zusehends.

Wenngleich ich auch anfangs etwas Schwierigkeiten hatte, mit Alex und der Geschichte warm zu werden, zog mich die Autorin immer mehr in den Bann und verführte zu zahlreichen Gedankenexperimenten, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen mochte.

Der gewohnt flüssige Schreibstil war teilweise wohl gewollt unterbrochen, um die Brüche in den Gedanken und Handlungen der Protagonisten anzudeuten, die den Leser zutiefst verstören.

Astrid Korten ist wieder einmal ein unter die Haut gehender Psychothriller gelungen, der aus der Masse heraussticht und damit besonders lesenswert ist.