Rezension

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Überraschend gut

Das Buch der verlorenen Dinge - John Connolly

Das Buch der verlorenen Dinge
von John Connolly

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch hat mich den ganzen Tag lang über doch beschäftigt, nachdem ich es ausgelesen hatte und ich kann nicht mal genau erklären warum.
Als ich angefangen habe es zu lesen, bin ich eher davon ausgegangen, dass es ein Jugendbuch ist, aber ich wurde eines besseren belehrt.

Als David gerade mal 12 Jahre alt ist, verliert er seine Mutter, welche in ihm eine tiefe Lücke hinterlässt. Nicht weit nach ihrem Tod verliebt sich David's Vater neu, was David so gar nicht verstehen kann. Da London im zweiten Weltkrieg kurz vor der Bombardierung  der Deutschen steht, beschließt sein Vater zu seiner neuen Freundin aufs Land zu ziehen. David bleibt nichts anderes übrig, als mitzugehen, auch wenn er sich dort alles andere als wohlfühlt, sich mit neuen Halbbruder so gar nicht anfreunden kann.

Nach einigen mysteriösen Ohnmachtsanfällen hört er plötzlich das Getuschel der Bücher in seinem Zimmer, hört dort ebenso die Stimme seiner Mutter, welche ihn - nach einem weiteren heftigen Streit mit seiner Stiefmutter -  in eine Welt zu locken scheint, in der alles anders ist, in welcher er sich scheinbar schier unlösbaren Aufgaben widmen muss, um wieder nach Hause zu kommen.

Das Buch erinnert ein wenig an Alice im Wunderland vom Schreibstil her. David, welcher als Hauptprotagonist in diese Welt "stolpert", hat mir von Anfang doch recht gut gefallen. Ein anfangs schüchterner und zurückhaltender Junge, welcher nach dem Tod seiner Mutter in ein Leben gedrängt wird, dass er so nicht leben will. Erst durch seine Abenteuer in der anderen Welt lernt er die Freundschaft und seine Familie zu schätzen, lernt sie richtig zu lieben.

Das eine oder andere Märchen hat sich dort auch wieder gefunden und gerade das dicke Schneewittchen mit seinen sieben kommunistischen Zwergen, die nichts weiter wollen, als das fette, unerträgliche Scheewittchen wieder los zu werden, haben mir dabei wirklich ein Schmunzeln auf die Lippen gelegt.
Es ist definitiv kein Buch für Kinder, aber ein Buch, was mir durchaus gefallen hat und welches ich nicht eher aus der Hand gelegt habe, bis ich es durch hatte, auch wenn das bedeutet hat, dass ich mir dafür die Nacht und den halben Morgen um die Ohren geschlagen habe.

5 von 5 Gänseblümchen.