Rezension

Überwiegend zäh wie Kaugummi ...

Opferzeit - Paul Cleave

Opferzeit
von Paul Cleave

Bewertet mit 2 Sternen

Ich finde die Idee nach wie vor genial, mal aus Sicht des Täters anstelle des Opfers zu schreiben. In Band eins ist das dem Autor ja auch hervorragend gelungen. So hervorragend, dass ich es kaum erwarten konnte, nun endlich diesen Nachfolgeband in den Händen halten zu dürfen. Umso größer war dann meine Enttäuschung beim Lesen. Der Roman setzt sich wieder aus verschiedenen Handlungssträngen zusammen, in denen jeweils einer der Hauptcharaktere das Wort hat. Da Joe ja inzwischen im Gefängnis sitzt, bleiben seine Zeilen recht blass und wiederholen sich eigentlich ständig. Was kann auch schon groß geschehen? Geliebt wird er dort nicht, er ist jedoch davon überzeugt, dass seine eigene große Liebe Melissa ihn dort rausholen wird. Melissa hingegen hat ganz andere Pläne und wählt für ihre Zwecke eine neue Person aus, Raphael, der Moderator einer Selbsthilfegruppe für Opfer, bzw. Angehörige von Opfern krimineller Aktivitäten. Auch diese Beiden konnten mich nicht überzeugen, schade. In meinen Augen eine vertane Chance. Zu Wort kommt auch Schroder, der Ex-Detective, der inzwischen für einen Fernsehsender arbeitet und seine eigene Vorstellung vom Geld verdienen hat. Am Rande treffen wir alte Bekannte wie Fat Sally und Joes Mutter wieder … again, nichts Bewegendes. Ich habe mich schlussendlich durch das Buch, das nur wenige Highlights beinhaltete, gequält und verabschiede mich hiermit von Christchurch und Paul Cleave. Mehr muss nun wirklich nicht sein.