Rezension

Überzeugend

Wild Cards 01 - Das Spiel der Spiele - George R. R. Martin

Wild Cards, Die zweite Generation - Das Spiel der Spiele
von George R. R. Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Seit sich in den Vierzigerjahren das Wild-Card-Virus ausgebreitet hat und Menschen mutieren lässt, gibt es neben den normalen Menschen auch Joker und Asse. Joker weisen lediglich körperliche Veränderungen auf, während Asse besondere Superkräfte besitzen. Da ist zum Beispiel Jonathan Hive, der sich in einen Wespenschwarm verwandeln kann, oder Lohengrin, der eine undurchdringliche Rüstung heraufbeschwört. Doch wer ist Amerikas größter Held? Diese Frage soll American Hero, die neueste Casting Show im Fernsehen, endlich klären. Für die Kandidaten geht es um Ruhm und um so viel Geld, dass sie beinahe zu spät erkennen, was wahre Helden ausmacht.
(Quelle: Penhaligon)
Cover
Das Cover finde ich total super und es hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Schon da war klar, dass ich das Buch lesen muss. Man sieht den Helden Lohengrin, der in der Geschichte eine große Rolle spielt.

Meinung
Schon der Klappentext klang für mich super interessant und es war schnell klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte.
Anfangs war ich etwas überrascht, dass George R.R. Martin nicht allein an dem Buch geschrieben hat, sondern noch viele andere Autoren daran mitgewirkt haben. Ich war mir nicht sicher, ob mir das gefallen wird, aber meine Sorgen waren ganz unbegründet, denn diese Zusammenarbeit passt perfekt. Zwar merkt man zwischendurch schon mal den Autorenwechsel, da sich der Stil natürlich schon etwas unterscheidet. Und auch die Perspektive und die Zeiten wechseln im Lauf der Story mal. Aber trotzdem ließ sie sich super lesen.
Es war eine Mischung aus Superheldengeschichte und weltpolitischem Geschehen. Im Mittelpunkt der Story stehen die Helden der neuen Welt, die Wild Cards. Sie sind teil einer großen Fernsehshow, in der sie sich bei verschiedenen Challenges beweisen müssen. Wer ist der größte aller Helden? Wer hat die besten Fähigkeiten und wer die meisten Fans?
Aber neben dieser Handlung gibt es dann im Verlauf der Story noch den Handlungsstrang, der sich mit den Unruhen in Ägypten beschäftigt. Und ab diesem Zeitpunkt wird die Story für mich erst richtig spannend.
Auch vorher war die Geschichte durchaus interessant, denn die Charaktere sind sehr außergewöhnlich und nicht unbedingt nur mit den typischen Superheldenfähigkeiten ausgestattet, die man sich so vorstellt. Und gerade das finde ich so klasse. Es gibt nicht diese ganzen stereotypen Protagonisten, sie sind nicht die perfekten Helden, nein ganz und gar nicht. Sie sind durchaus Menschen, sie sind liebenswürdig und sympathisch. Und doch entdecken sie im Lauf der Geschichte ihren Mut und können was bewirken. Ich habe bei einigen Charakteren etwas gebraucht, bis ich sie mochte, andere dagegen waren mir schnell sympathisch. Es ist auf jeden Fall eine tolle Charaktermischung und ich habe die Zeit in der Story gern an der Seite von Hive, Lohengrin und Co. verbracht.
Ich mag diese Mischung von Fantasy, Superhelden und der Realität. So hatte ich häufig das Gefühl, dass ich die Nachrichten lese, so erschreckend real kamen mir diese ganzen Szenen der Aufstände etc. vor. Es hat mich alles so an das erinnert, was momentan tatsächlich in der Welt los ist. Und so war ich manchmal echt kurz davor, aus dem Fenster zu schauen, ob dort ein Ass vorbei läuft. George Martin und seine Kollegen haben es geschafft, eine Welt zu erschaffen, die unserer sehr ähnelt und die mir dadurch so real vorkam.
So habe ich das Buch ruck zuck durchgelesen, denn ich konnte einfach nicht aufhören. Dafür habe ich mir auch gern die halbe Nacht um die Ohren geschlagen. Es war spannend bis zum Schluss und wirklich lesenswert!

Fazit
"Das Spiel der Spiele" ist ein sehr gelungener Auftakt, der mich mit einem interessanten Konzept und sehr außergewöhnlichen und sympathischen Charakteren überzeugen konnte.