Rezension

Unblutiger Thriller

Angsthauch - Julia Crouch

Angsthauch
von Julia Crouch

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Rose und Polly kennen sich seit sie beide sieben Jahre alt waren. Damals kam Polly zu Rose in die Klasse  und beide gaben sich gegenseitig Halt. Als nun Rose von dem Unfalltod von Pollys Mann Christos erfährt bietet sie ihr sofort an mit ihren Söhnen zu Rose und Gareth zu ziehen. Die Beiden haben gerade erst ihr Heim fertig renoviert zu dem auch ein kleines Nebengebäude gehört.
Polly stimmt bereitwillig zu und zieht mit ihren Söhnen von Griechenland zurück ins kalte England. Aber schon  bald merkt Rose das Polly nicht immer ehrlich ist und ihre Jungs doch stark vernachlässigt. Zunächst denkt Rose es liegt am Tod von Christos, aber dann sieht es doch immer mehr so aus als ob nochwas anderes dahinter steckt. Ihr Leben verändert sich immer mehr zum Negativen…

Meine Meinung:
Erstmal sei gesagt das dieser Thriller doch recht unblutig ist, aber mich trotzdem von der ersten Seite an in den Bann zog. Eigentlich wollte ich nur 50 Seiten lesen und konnte dann aber nicht mehr davon lassen und ruck zuck war ich bei Seite 150. Das war gestern Abend, heute ging es dann weiter und ich wurde immer mehr rein gezogen in das Leben von Rose und Polly und das was da so geschieht.
Was anfänglich nach einer wunderbaren Freundschaft aussieht stellt sich doch recht schnell ganz anders dar. Polly wurde mir durch ihre Rolle immer unsympathischer, aber auch Rose war für mich nicht ganz Astrein. Polly die früher sehr exzessiv lebende Polly, berühmt, drogensüchtig und nun Mutter von zwei Kindern und Witwe macht sich im Leben von Rose, Mutter von zwei Mädchen, verheiratet mit Gareth breit. Umso länger man liest umso mehr schaut man hinter die heile Fassade von Rose und ihrem Leben, aber umso mehr sieht man auch die Abhängigkeit der beiden Frauen zueinander und auch die Niederträchtigkeit von Polly. So geht das schöne Leben von Rose immer mehr den Bach runter umso länger Polly mit ihren Jungs bei Ihnen wohnt.
Alle Protagonisten haben hier ihren Makel und ich finde sie doch recht oberflächlich. Ich denke es ist gewollt das man als Leser erstmal nur an der Oberfläche sein sollte, aber ich hätte mir zum Beispiel auch die Sicht von Polly gewünscht. Warum macht sie das? Was treibt sie an? Das kann man hinterher erahnen aber in der Geschichte erkennt man es nur zum Teil. Vielleicht sträube ich mich aber auch dagegen das Neid der einzige Auslöser für solche Boshaftigkeiten sein kann.
Eine Spannung ist trotzdem greifbar und ich konnte eintauchen in diese Geschichte auch wenn mir das ein oder andere Kopfschütteln verursachte. zum Beispiel das ständige Alkohol trinken, was zu Polly noch passt, aber ich finde Rose als stillende Mutter, da muss das nicht sein und es macht sie Unglaubwürdig. Auch das im Haus Joints geraucht werden von Gareth aber Polly verurteilt wird für ihren Drogenkonsum ist etwas widersprüchlich. Das Ende war dann überraschend und kam doch sehr plötzlich. Sicher irgendwann hätte es so kommen müssen, allerdings wirkte es etwas abgehackt und stellte mich auch mit dem wie es gestaltet wurde nicht zufrieden.