Rezension

Und du bist nicht

Und du bist nicht zurückgekommen - Marceline Loridan-Ivens

Und du bist nicht zurückgekommen
von Marceline Loridan-Ivens

Ich finde, das Buch ist wirklich schwer zu rezensieren. Einerseits muss man als Deutsche/Deutscher 5 Sterne und mehr geben, denn das ist in unserem Land passiert, wir haben uns noch weiter zu schämen, auch wenn ich als Angehörige der bereits zweiten Generation "danach" keine persönliche Schuld an mir sehe.
Ja, es ist schlimm; ja, es ist grausam; ja, es ist falsch und ich würde mir, gerade als Christ, wünschen, dass sowas niemals passiert wäre.

Marceline Loridan-Ivens, geborene Rozenberg, wurde mit 15 Jahren gemeinsam mit ihrem Vater deportiert. Sie haben sich ein paar mal im Lager gesehen, er konnte ihr eine Tomate und eine Zwiebel zustecken - und einen Brief, an dessen Wortlaut sie sich jedoch nicht mehr erinnern kann, was ihr sehr zu schaffen macht, die ganzen Jahre versucht sie, sich daran zu erinnern.
Marceline berichtet von ihrem Leben und Überleben, wie sie im Lager abstirbt, wie sie sich kurz vor ihrem Ende, als über 80-Jährige fragt, ob es nicht besser gewesen wäre, im Lager zu sterben.
Sie hat zweimal geheiratet, wurde aber nur mit ihrem letzten Mann frei. Er, 30 Jahre älter, erinnerte sie vermutlich auch an ihren Vater, sie kämpften zusammen, drehten zusammen und ergänzten sich somit.

Cover: Schicht, aber das reicht auch.

Schreibstil: Still - und doch liest man Wut und ihre Gefühle nach Birkenau, wie sie zu leben versucht und doch Angst hat vor großen Fabrikschornsteinen.

Wir werden und dürfen niemals vergessen, auf dass sich diese Geschichte nicht wiederholt.