Unerwartet nah, unter die Haut und mitten ins Herz
Bewertet mit 5 Sternen
Der erste Teil der „Goodville Love"-Reihe erzählt die Geschichte von May und Cole, abwechselnd aus der Sicht der beiden. Und auch wenn ich lieber Bücher lese, die in der Ich-Perspektive geschrieben sind, fand ich die Wahl der Erzählerperspektive hier absolut stimmig. Die Story ist unterhaltsam und emotional, verliert aber trotz der Schwere des zugrundeliegenden Themas der Trauer und des Verlustes nie die Leichtigkeit, weil das Leben, Hoffnung, Freundschaft und Liebe im Fokus stehen. Die Emotionen der Protagonisten waren für mich auf jeder Seite spürbar. Mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen und habe vor allem mit May sehr mitgefühlt. Denn sie hat keinen leichten Start in Goodville, und stößt nicht nur bei Cole, ihren Nichten Cathy und Lilly sowie deren grummeligen Großvater auf Ablehnung, sondern auch beim Rest der Dorfgemeinschaft - mit Ausnahme von Lauren und Nova, die für May zu mehr als Freundinnen werden. May ist, anders als ihr bisherigen Lebensstil vermuten lässt, weder rastlos noch wankelmütig oder unzuverlässig, sondern warmherzig, liebevoll, fürsorglich und unglaublich empathisch, und ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen. Sie schafft es, ihre Nichten aus ihrer Trauer herauszuholen, auch wenn sie dafür oft selbst zurückstecken und nicht selten ordentlich einstecken muss. Cole dagegen musste sich seinen Platz in meinem Herzen etwas mehr erkämpfen. Zwar konnte ich die Beweggründe für sein Verhalten May gegenüber durchaus nachvollziehen, allerdings hätte ich ihn oft gerne einfach nur geschüttelt, weil er so in seiner Trauer und seinem Schmerz gefangen ist, dass er deutlich übers Ziel hinausschießt.
Mein Fazit: Kleinstadt-Charme, berührender Herzschmerz, bedingungslose Freundschaft, herzerwärmende Liebe und knisternde Herzklopf- Glühwürmchen-Momente - Eine emotionale, tiefgründige Wohlfühlgeschichte, die mir unerwartet nah und unter die Haut gegangen ist.