Rezension

unerwartete Wendungen und eine Figur die verwirrende Gefühle weckt

Raum 213 - Harmlose Hölle - Amy Crossing

Raum 213 - Harmlose Hölle
von Amy Crossing

„Raum 213 – Harmlose Hölle“ besticht mit Worten, die einem die Luft nehmen und überzeugt mit Figuren, die unerwartete Wendungen für sich umsetzen.

Dieser 174-seitige Jugendthriller ist am 20.Januar 2014 im Loewe-Verlag erschienen.
Mit „Raum 213 – Harmlose Hölle“ startet die Autorin Amy Crossing eine kleine Reihe, in dessen Mittelpunkt ein mysteriöser Raum steht.
Ich danke dem Loewe-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars!

Livs Freund Daniel hat sie vor aller Augen mit einer anderen betrogen, nun ist Liv vor ihm und der Demütigung auf der Flucht.
In einer dunklen Gasse begegnet sie Ethan. Dieser ist zwei Jahre zuvor in die Psychiatrie gekommen, weil er aufgelöst vor Raum 213 in der Eerie High gefunden wurde.
Viele Erzählungen behaupten, dass in dem sonst so normal wirkende Klassenzimmer das Böse innewohnt und niemand dort gesund wieder herauszukommen vermag …

Bei Einstieg ins Buch ist der Leser mitten in Livs Fluchtszene, die in einer dunklen Gasse endet.
Licht an bei diesem Buch, denn hinter jedem Wort lauern ungewisse Situationen, die niemand vorausahnen kann und der nächste Schritt sowie das Umblättern einer Seite, die Spannung immer mehr nach oben treibt.
Liv ist die Konstanze in der Geschichte, immer im Mittelpunkt des Geschehens und Leiterin für den Leser, durch die dunklen Ecken.
Sie bringt Stärke in die Handlung, zwar hat sie auch ihre schwachen Momente, in denen sie den Leser genau zeigt, wie viel Angst sich in ihr anstaut, aber nach außen hin mimt sie eine Person, die mit noch ganz anderen Situationen fertig werden kann.
Trotz ihres jungen Alters prasseln die schlechten Nachrichten und Geschehnisse nur so auf sie ein, verändern ein ganzes Stück ihr geliebte heile Welt und bringen Liv in eine verdrehte Ansicht eines Verfolgers, der bis dato nur eine Spur der Verwüstung hinterlässt.

Gerade die Szenenwechsel zu Ethans Erlebnis, vor zwei Jahren, im Raum 213, lassen den Leser eigene Spekulationen über diese Figur anbringen, ob diese dann richtig sind, klärt die Autorin direkt am Ende des Buches.
Er ist eigentlich ein sehr freundlicher junger Mann, wenn da nicht seine unheimlichen Auftritte währen, die nicht nur Liv einen eiskalten Schauer über den Rücken jagen.
Immer wieder erlebt man in den Zwischensequenzen, wie es Ethan in diesem mysteriösen Raum 213 ergangen war und welch Martyrium er selbst durchlebt hat.
Auch wenn es für ihn der blanke Horror war, so hatte ich persönlich das Gefühl, dass der Titel „harmlose Hölle“ wirklich sehr treffend geschrieben wurde.
Die Autorin Amy Crossing schafft es nicht durch Taten, sondern durch ausdruckstarke Worte ihre Figuren und den Leser gefangen zu nehmen, ohne dass eigentlich wirklich etwas Schlimmes bis dato geschieht.

Deswegen auch das „harmlos“ im Titel, was dennoch in den Köpfen der Mensch zur reinen „Hölle“ umgepolt wird und eine Welt aus Grauen und Angst erschafft, die nicht so schnell von einem ablässt.
Auch wenn in manchen Szenen das Zusammenspiel nicht ganz funktionierte, so haben mich die geformten Worte und damit die Gefühlserschaffungen der jeweiligen Figur sehr mitgenommen und unterhalten.
Amy Crossing hat es geschafft einen kurzen, aber sehr guten Jugendthriller zu formen und sogar weitere Bände, die sich um diesen „harmlosen“ Raum drehen, werden oder sind bereits, im Handel erhältlich.

„Raum 213 – Harmlose Hölle“ besticht mit Worten, die einem die Luft nehmen und überzeugt mit Figuren, die unerwartete Wendungen für sich umsetzen.
 

Rezension auf dem Blog: http://dieseitenfluesterer-unserbuchblog.blogspot.de/2014/03/raum-213-ha...