Rezension

Ungewöhnlich

Es ist die Schwerkraft, die uns umbringt
von Ulrike Schmitzer

Bewertet mit 5 Sternen

Kira begegnet den Leserinnen und Lesern anfangs als namenlose Frau, die sich durch ihr Leben hangelt. Sie hat eine reguläre Arbeit in der Wissenschaft, doch nebenbei ist sie „Schläferin“. Sie wird aber nicht als Attentäterin, sondern als Astronautin ausgebildet, weil sie – eventuell – zu den Personen gehören könnte, die für die Besiedelung des Mars ausgesucht werden.

Ihr Leben windet sich zwischen diesen beiden Polen. Entsprechend betrachtet sie die Welt, ist immer misstrauisch, immer auf der Hut, gleichzeitig wissbegierig, neugierig, hin und her gerissen.

Dann erfährt sie, dass sie eine Zwillingsschwester hat, die ähnlich schräg drauf ist wie sie.

Das alles klingt noch nicht sonderlich ungewöhnlich, vielleicht auch zusammenhanglos, aber die Autorin erschafft daraus ein sprachliches Kunstwerk, das geschickt mit Realität und Fiktion spielt. Mit Leichtigkeit integriert sie (ungewöhnliche bis unbekanntere) Fakten aus der Raumfahrt in ihre Geschichte und belegt damit Kiras Überlegungen und Befürchtungen, oder doch nicht?

Der Roman endet mit einem gewaltigen Cliffhanger, aber auch der Erleichterung, dass Kria irgendwie Recht hatte …

In einem Anhang werden zahlreiche Episoden aus der Raumfahrt detaillierter dargestellt, auch die lassen sich wunderbar lesen. Sie regen häufig zum Grinsen an.

Insgesamt hat mich dieses Buch schnell in seinen Bann gezogen und war dann viel zu früh beendet.