Rezension

Unglaublich intensiv und emotional

So viel Zorn und so viel Liebe -

So viel Zorn und so viel Liebe
von Sabaa Tahir

Bewertet mit 5 Sternen

Die Story ist abwechselnd aus der Sicht von Sal und Noor geschrieben. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Kapitel aus der Sicht von Misbah, Sal's Mutter. 

Das Buch besitzt eine wirklich unglaublich emotionale Tiefe. Es werden Themen, wie Migration, Drogen, Rassismus und häusliche Gewalt angesprochen und Sal und Noor mussten in ihrem Leben bereits so viel ertragen, dass es einem das Herz bricht. Somit erfahren wir einiges wirklich Interessantes aus der pakistanischen Kultur und erleben auch Sals und Noors Auseinandersetzung mit dieser. Mag sein, dass stellenweise vielleicht wirklich viel mit einmal zusammenkommt, aber meiner Meinung nach bleibt die Handlung immer glaubhaft, da die Themen so ineinandergreifen, dass es keineswegs künstlich bzw. gewollt klingt. Dann müssen sich die beiden noch mit ihrer jeweiligen Familiengeschichte auseinandersetzen, Sal mit seinem alkoholsüchtigen Vater und der Fortführung des Hotels seiner Mutter und Noor mit ihrem strengen Onkel, der jegliche ihrer Zukunftspläne unterbinden möchte. Als wäre all das nicht schon genug, müssen sie sich auch noch mit ihrer gemeinsamen Vergangenheit auseinandersetzen und wirklich klären, was dazu geführt hat, dass sie sich so voneinander distanziert haben. Als Misbah zu Beginn der Handlung stirbt, kommen sich Sal und Noor langsam näher. 

Zwischen all diesen niederschmetternden Momenten gibt es aber auch viel Liebe, so Misbahs bedingungslose Liebe für Sal und Noor, aber auch die langsam wieder aufkommenden Gefühle zwischen Sal und Noor. Die unerschütterliche Freundschaft, die alle Zeiten übersteht. Diese glücklichen Momente sind wahre Lichtblicke in der Handlung und machen das ganze Buch noch so viel intensiver.

Dieses Buch hat mir so manche Träne abverlangt, weil es einfach so unglaublich stark ist. Das Leben würgt Sal und Noor immer wieder eins rein, aber sie haben so viel Kraft und kämpfen immer und immer wieder. Es zeigt uns, was Vorurteile anrichten können und das man den Menschen erstmal eine Chance geben sollte, anstatt sie sich selbst zu überlassen, da man eben nie weiß, welche Geschichte hinter ihnen steckt.