Rezension

Unter Tränen gelacht

Unter Tränen gelacht - Bettina Tietjen

Unter Tränen gelacht
von Bettina Tietjen

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
In diesem sehr persönlichen Buch erzählt Bettina Tietjen von der Demenzerkrankung ihres Vaters, vom ersten »Tüdeln« bis zur totalen Orientierungslosigkeit. Offen und liebevoll beschreibt sie die Achterbahn ihrer Gefühle, einen geliebten Menschen zu verlieren, aber auch ganz neu kennenzulernen, und die vielen komischen Momente, in denen sie trotz allem herzhaft zusammen lachen konnten. Bettina Tietjen musste lernen, dass Demenz ein Zustand ist, der ganz allmählich von einem vertrauten Menschen Besitz ergreift. Zuerst merkt man es nicht, dann will man es nicht wahrhaben. Schließlich muss man lernen, es zu akzeptieren. Denn trotz aller Herausforderungen ist Bettina Tietjen überzeugt: Demenz ist nicht nur zum Heulen, sondern kann auch Denkanstoß und Kraftquell sein.

 

Meine Meinung:

Eins vorweg: „Unter Tränen gelacht“ erzählt die Erfahrungen, die Frau Tietjen mit ihrem Vater gemacht hat. Wer denkt, hier könne man etwas über die Krankheit lernen, der sollte gleich die Finger von dem Buch lassen. Frau Tietjen berichtet in einer sehr nahe gehenden Art über die Krankheit, die immer weiter fort schreitet. Hat sie Anfangs noch relativ wenig mit ihrem Vater zu tun, holt sie ihn in den letzten Jahren in ihre Heimatstadt und kümmert sich von da an täglich um ihn. Der tägliche Umgang im Altersheim mit seinen ständig wechselnden Bewohnern gehört ebenso dazu wie die Erfahrungen, die Herr Schniewind in seinen immer häufiger werdenden Krankenhausbesuchen macht. Immer wieder fand ich Parrallelen zu meiner eigenen Familie und so fand ich das Buch mehr als interessant. Denn Frau Tietjen beschreibt in einer sehr bilderhaften Schreibweise den Spass, den sie mit ihrem Vater hatte. Sie zeigt deutlich, dass man die Krankheit einfach nur akzeptieren und annehmen muss, dann lernt man sehr gut damit umzugehen.