Rezension

Unterhaltsame Teenie-Romanze

Wenn zwei sich texten - Lana Wood Johnson

Wenn zwei sich texten
von Lana Wood Johnson

Bewertet mit 4 Sternen

Die Jugendliche Haley erhält eine Nachricht von Martin Munroe und sie weiß sofort, welcher Junge ihr schreibt. Aus einer harmlosen Frage über eine Klassenarbeit arbeitet sich der Chat zu privaten Sphären vor. Dabei bedenkt Haley nicht, dass es zwei Martin Munroes an ihrer Schule gibt. 

„Wenn sich zwei texten“ ist ein süßer Liebesroman über zwei Teenies, die anhand der Textnachrichten den äußeren Schein durchbrechen und in tiefere Gefilde vordringen.  

Manchmal lese ich locker-leichte Geschichten zwischendurch und da darf es gern eine Teenie-Romanze sein. Dieses Buch hat mich angesprochen, weil es rein aus den Textnachrichten der beiden Figuren besteht. Ich finde ungewöhnliche Erzählstile richtig aufregend und habe mich daher an diese Love Story gemacht. 

Von der Handlung her ist es eine typische Liebesgeschichte auf Teenie-Niveau, wie es zu erwarten ist. Aus einer unschuldigen Frage von Martin an seine Schulkollegin wird ein zuerst netter kollegialer, später freundschaftlicher und zum Ende hin ein amouröser Chatverlauf, der ein winziges Problem in sich birgt: Haley denkt, dass sie mit einem anderen Martin Munroe schreibt. 

Diesen Konflikt fand ich charmant umgesetzt, weil es Martin zuerst selbst nicht klar ist, dass ihn Haley verwechselt. Im Lauf der Zeit kommt es bei ihm zu einem Aha-Effekt, und irgendwie ist es zu spät, das Missverständnis aufzuklären.

Haley ist etwas nerdig, was ihr schon in der Wiege lag. Ihre Eltern sind Nerds der ersten Stunde und daher dürfte es genetisch bedingt sein. Ich fand sie recht sympathisch, auch wenn sie meiner Meinung nach ein bisschen schwer von Begriff ist, wenn es um die Wahrnehmung ihrer Mitmenschen - insbesondere den Reaktionen ihres Chatpartners - geht. 

Martin ist ein reicher Junge, der zwischen seinen geschiedenen Eltern pendelt, und dadurch etliche Beziehungskrisen mit Stiefmüttern und angehenden Stiefvätern sieht. An ihm mochte ich, dass er überhaupt nicht wie ein reicher Schnösel rüberkommt, sondern tiefsinnig, engagiert und natürlich wirkt. 

Nun schreiben sich die zwei diverse Albernheiten, klären sich gegenseitig über den Beziehungsstatus ihrer Freunde und die Atmosphäre im Elternhaus auf. Sie nähern sich an, haben Spaß, führen tiefere Gespräche und haben großteils Vergnügen daran, sich mit dem anderen auszutauschen.

Teilweise ist es eine Spur zu nerdig geworden als das Gespräch auf Conventions und Computerspiele kam. Da vermochte ich nicht mehr zu folgen, aber ich weiß nicht, ob das insgesamt an den Themen oder an meinem Alter liegt. Weil über die Teenie-Jahre bin ich Jahrzehnte hinaus. 

Trotzdem fand ich es recht charmant geschrieben. Die Autorin hat die Handlung einnehmend in den Chatverlauf gepackt und ich habe ein rundes Gesamtbild vom Geschehen erhalten. 

Meiner Meinung nach ist „Wenn zwei sich texten“ eine unterhaltsame Teenie-Romanze im originellen Stil, die für kurzweiliges Lesevergnügen sorgt.