Rezension

Unterschiedliche Verbrechen in unberührter Natur

Tod in der Schorfheide -

Tod in der Schorfheide
von Richard Brandes

Bewertet mit 5 Sternen

In den stillen Wäldern Brandenburgs wird in einem Forsthaus ein Mann bei lebendigem Leibe verbrannt. Die Ermittlerin Carla Stach steht erstmal vor einem Rätsel und ist fassungslos ob dieser grausamen Tat. Am nächsten Tag wird eine Schülerin als vermisst gemeldet, die den Toten kannte. Hängen die beiden Fälle zusammen? Und wenn ja wie?

Mir haben bei diesem Krimi ganz besonders die ermittelnden Beamten gut gefallen. Sie sind sehr realistisch und menschlich dargestellt. Wie im wahren Leben haben sie auch Schwächen und machen Fehler. Vielleicht hätte man nicht unbedingt eine Ermittlerin mit einer Partnerin und dazu noch eine mit anderer Hautfarbe ins Spiel bringen müssen, aber das ist meckern auf hohem Niveau.

Bei den Ermittlungen ergeben sich immer wieder Sackgassen und andere Ermittlungsansätze fehlen zeitweise, so dass der Eindruck von Längen im Buch entstehen mag. Für mich machte es die Arbeit der Kommissare realistischer und ich fand nicht, dass die Spannung verloren ging. Durch wechselnde Perspektiven, unerwartete Erkenntnisse und Wendungen blieb der Spannungsbogen erhalten.

Sehr bildhaft fand ich die Beschreibungen der scheinbar noch unberührten Natur in der Schorfheide. Ich sah idyllische Seen in teilweise noch unberührten Wäldern vor meinem Auge und der Wunsch dieses leibhaftig zu sehen, war geweckt.

Ein spannender Krimi mit sehr viel Lokalkolorit und kurzen psychologischen Ausflügen in die Gründe und Gedankenwelt des Täters. Mir hat er sehr gut gefallen und daher gibt’s auch fünf Sterne.