Rezension

Urkomisch und einfach toll!

Genial normal -

Genial normal
von William Sutcliffe

Seit ich "Grüner wird's nicht" gelesen habe, bin ich ein großer Fan von William Sutcliffe, und so war ich sehr gespannt auf "Genial normal".

Der 15jährige Sam zieht mit seinen Geschwistern Ethan und Freya und seinen Eltern aus dem Örtchen
Stevenage in ein nobles Londoner Viertel, nachdem seine Eltern zu Reichtum gekommen sind. Während sich seine Mutter auf einen Selbstfindungstrip begibt, finden sich die Kids auf der "Die Nord­-London­-Akademie für Begabte und Talentier­te" wieder, einer alternativen privaten Schule für Kinder aus reichem Hause. Während seine künstlerisch und musisch interessierten Geschwister dort schnell Anschluss finden, bleibt der Sam unter den ziemlich exzentrischen Kids ein Außenseiter und wünscht sich in sein altes Leben zurück. Eher zufällig landet er beim Vorsprechen fürs Schultheater, und eine turbulente Zeit beginnt.

William Sutcliffes Schreibstil ist einfach urkomisch und voller herrlich trockenem Humor. Den Ich-Erzähler Sam, einen aufgeweckten, rundum normalen und mit seiner Durchschnittlichkeit zufriedenen Jungen, muss man einfach gern haben. Sams Familie und seine Mitschüler*innen und Lehrer*innen werden wunderbar spitz beschrieben, und ich habe mich selten bei einem Jugendbuch so köstlich amüsiert. Trotz vieler Seitenhiebe gegen pseudo-elitäre alternative Schulformen, die sich der Erweckung des inneren Selbsts verschrieben haben, entdeckt auch Sam dort neue Fähigkeiten an sich, entwickelt sich weiter und geht gestärkt aus der Situation hervor.

Ein spritziger, erfrischender, dynamischer und sehr lustiger Jugendroman, den ich unbedingt weiterempfehlen möchte - ganz klar 5 Sterne!