Rezension

Verliebt bis unters Dach

Verliebt bis unters Dach - Sarah Monk

Verliebt bis unters Dach
von Sarah Monk

Bewertet mit 2 Sternen

Das Buch umfasst 380 Seiten und gliedert sich in 26 Kapitel inklusive Epilog.

Der Geschichte selbst ist eine sehr niedliche Widmung der Autorin vorangestellt, die mich doch zum Schmunzeln gebracht hat und sehr liebevoll ist.

Im ersten Kapitel lernt der Leser sofort die beiden weiblichen Hauptcharaktere kennen: Die Schwestern Liesel und Marylin. Beide sind vom Charakter her recht verschieden, trotzdem aber ein Herz und eine Seele. Besonders schweißt sie zusammen, dass ihre Eltern verstorben sind, als beide noch Teenager waren. Mittlerweile sind bereits 10 Jahre seit dem Tod vergangen, doch die Erinnerungen überwältigen die beiden immer noch von Zeit zu Zeit. Komplettiert wird das Trio durch Alex, Marylins achtjährigem Sohn. Marylin selbst lebt in Scheidung, ihr Ex-Mann zeigt leider nur wenig Interesse an seinem Sohn. Alex ist verrückt nach Comics und rennt den ganzen Tag in einem Superman-Kostüm umher. Dieses seinem Alter wohl eher wenig entsprechende Verhalten gleicht er jedoch gekonnt durch naseweiße und altkluge Sprüche aus.

Schnell wird klar, dass Marylin und Liesel nicht viel in London hält. Ihre Wohnung ist schrecklich und sie halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Als unerwartet die Mitteilung eintrifft, dass Alex ein Hotel in Cornwall geerbt hat, ist die Trauer daher nicht groß und London wird fluchtartig verlassen.

Als das Trio in Cornwall eintrifft, sind sie schier überwältigt von dem Anblick der sich ihnen bietet, denn das Hotel gleicht eher einem Dornröschenschloss und auch Godrich von Woofenhausen, der hypochondrische Hund, macht Eindruck.

Als die ersten Hotelgäste eintreffen, kommt Hektik auf. Und dabei ist das erst der Anfang...

Das Buch ist aus der Sichtweise eines allwissenden Erzählers geschrieben, was aber auch erforderlich ist, um dem Leser die vielen Handlungsstränge nahe zu bringen. Bei einem Ich-Erzähler ist die Sichtweise doch immer sehr beschränkt. So bekommt der Leser aber einen umfassenden Einblick davon, was sich im Hotel Cornucopia abspielt.

Besonders schön finde ich übrigens die Gestaltung des Buches. Die in blau und rosa gehaltenen Pastelltöne ziehen sich bis auf den Buchrücken und geben ein sehr schönes Bild. Ebenso passt das Cover sehr gut zum Inhalt des Buches.

Meine Meinung zum Buch:
* * * * * * * * * * * * * *
Besonders hat mich an diesem Buch die Tatsache gereizt, dass ein hypochondrischer Hund eine Rolle spielen soll, denn ich liebe Tiere, insbesondere Hunde, sehr. Leider sind die Auftritte von Godrich nur sehr spärlich gesät. Wenn er aber auftaucht, musste ich auch stets über ihn lachen.

Leider bietet der Hauptteil des Buches dagegen nicht viel zu lachen. Die Autorin bemüht sich zwar um einen flotten, gewitzten Stil, aber so ganz sind die Pointen bei mir leider nicht angekommen. Dazu fällt negativ auf, dass die Charaktere alle eher blass bleiben. Auf seinen 380 Seiten bietet das Buch dem Leser eine Vielzahl an verschiedenen Personen an. Aufgrund der Kürze des Buches bleibt dadurch aber wenig Raum für Beschreibungen. Ich konnte mich nicht recht für das Leben und Schicksal der Charaktere begeistern, unsympathisch war mir ebenfalls niemand. Dafür fehlte es einfach an Angriffsfläche.

Doch auch an Landschaftsbeschreibungen, für die sich das malerische Cornwall anbieten würde, mangelt es leider. Das Buch ist sehr dialoglastig, nur manchmal wird in aller Kürze auf einen Sonnenaufgang oder ein Rauschen der Blätter im Wind hingewiesen. Es hätte dem Buch sicher gut getan, das Verhältnis zwischen Dialogen und Beschreibungen etwas auszugleichen.

Dadurch konnte mich die Autorin auch nicht richtig fesseln. Die Dialoge, die das Buch nun mal beherrschen, sind alle vorhersehbar und oberflächlich. Teilweise wiederholen sich die Themen und ihnen fehlt der nötige Schwung, um den Leser zu begeistern.

Schnell wird das Hauptthema vom Führen eines Hotels auf die plötzlich wichtiger erscheinenden Kuppeleien und Liebesbemühungen abgelenkt. Schade, denn zu viel Liebe kann das Geschäft zerstören.

Die Kurzbeschreibung des Klappentextes spricht von zänkischem Personal und exzentrischen Gästen. Diesen Eindruck kann ich jedoch nicht bestätigen. Vielmehr hatte ich den Eindruck, dass sich alle Personen des Buches auf Anhieb lieb haben, wenn man von zwei kleinen Streitereien absieht. Diese Sichtweise war mir aber schon etwas zu rosarot.

Ich bewerte das Buch abschließend leider nur mit zwei Sternen. Ich hatte mir mehr erwartet, doch wurden diese Erwartungen nicht erfüllt.

Mein Fazit:
* * * * * *
Godrich, der Hund, hat mich an diesem Buch am meisten begeistert, und das, obwohl er nur eine Nebenrolle spielt.

Kommentare

Moorteufel kommentierte am 12. November 2013 um 13:30

okay dann werde ich mal sehen das ich mir dieses Buch nicht zulegen werde,Interessante und überzeugende rezie

buchstabentraeume kommentierte am 12. November 2013 um 13:54

Vielleicht gefällt dir das Buch ja aber auch. ;-) So eine Rezension ist ja doch irgendwie immer sehr subjektiv...