Rezension

Verständnis hilft.

Das Leben, Zimmer 18 und du - Nancy Salchow

Das Leben, Zimmer 18 und du
von Nancy Salchow

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem innerhalb kurzer Zeit ihr Zwillingsbruder und ihre Mutter an Krebs sterben bricht für Nancy Salchow eine Welt zusammen. Eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik sieht sie als Lösung an, nachdem sie von Panikattacken überrollt wird. In der Klinik begegnet sie einem Mann, der sie so wunderbar versteht und mit ihr mitfühlen kann, dass sie sich in ihn verliebt.

Die Geschichte des Buches behandelt den Umgang mit einer Depression bzw. Panikattacken, dessen sollte man sich vor dem Lesen vielleicht ein wenig bewusst sein. Mich hat die persönliche Geschichte der Autorin neugierig gemacht, entsprechend interessiert war ich am Buch und der Entwicklung der Angelegenheit.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, das Buch lässt sich gut lesen, ist nicht schwer verständlich, dennoch merkt man eben, dass die Autorin auch sonst schon Bücher geschrieben hat. Dies ist nun aber eben ihre ganz eigene Geschichte, was ihr vielleicht schwer gefallen ist, diese aufzuschreiben, man dem Buch aber nicht anmerkt. Auch Fremdwörter oder Fachbegriffe findet man nicht großartig im Buch, entsprechend ist es ein leichtes, angenehmes lesen.

Inhaltlich ist ihre Geschichte natürlich nicht gerade einfach, wobei die Autorin einen so teilhaben lässt, dass es emotional nicht zu schlimm wird, zumindest war das mein Eindruck. Ich hatte hier noch schlimmeres erwartet, entsprechend gut hinnehmbar war die Schilderung. (Wenngleich das natürlich alles andere als einfach für sie war und definitiv ein schwerer Schicksalsschlag.) Für mich waren es interessante Einblicke in einen Alltag, der sicher nicht einfach hinzunehmen ist, vor allem wenn man schon immer ein recht selbständiger Mensch war und seine Zeiten gerne selbst festlegen möchte. (Essen, etc.)

Auch die Schilderungen des Kennenlernens von Bastian waren gut nachvollziehbar geschrieben, meiner Ansicht nach ist das Verhalten der Autorin schon gut verständlich, zumal wohl ihr bisheriger Ehemann nicht sonderlich interessiert an ihrer „Krankheit“ ist bzw. nicht großartig an ihrem Leben teilnimmt, die beiden leben in gewisser Weise nebeneinander her. Wobei man auch klar erwähnen muss, dass hier dem Mann keinerlei Schuld zugeschrieben wird im Buch – da man keine Schlammschlacht haben möchte. Das ist meines Empfindens nach auch ein wichtiger Aspekt, denn klären müssen die beiden manche Sachen untereinander, das hat im Buch nichts verloren.

Mir hat das Buch gut gefallen, es war ein interessanter Einblick in eine Thematik, mit der ich mich bislang nicht sonderlich arg beschäftigt habe. Dennoch war es mal etwas anderes und durchaus auch unterhaltsam geschrieben, wenngleich natürlich auch emotional. Auch gab es mal lustige Szenen, all sowas darf in einem Buch dieser Thematik aber durchaus auch vorkommen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen für diese interessante und ehrliche Schilderung, wenngleich das Thema nicht unbedingt einfach ist, außerdem eine Empfehlung für das Buch.