Rezension

Verstörende Geschichte, die einen nicht mehr loslässt

Wolfskinder - John Ajvide Lindqvist

Wolfskinder
von John Ajvide Lindqvist

zum Buch:
Anfangs musste ich eigentlich nur wegen dem unheimlich guten und spannenden Schreibstil weiterlesen, aber die Geschichte nimmt so viele ungeahnte Wendungen, dass es einem eigentlich kaum noch möglich ist, das Buch aus der Hand zu legen!
Theres, das kleine Findelkind, wächst wohlbehütet von Laila und Lennart auf und entwickelt schon sehr früh eine besondere Bindung zu deren älterem Sohn. Später wird diese Bindungen einige Male hart auf die Probe gestellt, aber inwiefern, das dürft ihr schön selber lesen^^
Im weiteren Verlauf kommt auch noch die psychisch labile Teresa dazu, die eigentlich eine ganz eigene Geschichte erzählen könnte, aber Lindqvist versteht es gekonnt beide Schicksale miteinander unwiederbringlich zu verflechten. Die zwei Mädchen feilen an ihrem ganz eigenen weltfremden Weltbild und entwickeln ein völlig neues Verständnis für die Menschheit, was den Leser an vielen Stellen zum Nachdenken anregt. Das Ende wirft dann letztendlich das komplette Verständnis der Wirklichkeit des Lesers über den Haufen...

Fazit:
Trotz 555 Seiten hab ich das Buch an zwei Abenden durchgelesen, war aber noch tagelang mit dem Buch beschäftigt. Das schafft selten ein Buch muss ich zugeben. Das Buch ist auf komplett realistischer Basis geschrieben und so verblüffend ehrlich, dass der Leser oft ein wenig vor den Kopf gestoßen wird, aber die Tatsache, dass man so intensiv zum Selbstdenken angeregt wird finde ich wirklich klasse!
Alles in allem würde ich das Buch wirklich weiter empfehlen, aber wer sehr empfindlich ist, sollte hier lieber die Finger von lassen! 
Ich gebe aber dennoch nicht volle fünf Sterne, da ich mir noch nicht sicher bin, ob mir das Buch so lange im Kopf rumgespukt ist, weil es ein literarisches Meisterwerk ist, oder einfach nur verstörend :D