Rezension

Viel schlimmer geht’s fei nimmer!

Ein Mord und zwei Leichen - Alexander Bálly

Ein Mord und zwei Leichen
von Alexander Bálly

Bewertet mit 5 Sternen

Die unterschiedlichsten Menschen aus Wolnzach machen sich auf den Weg ins dreißig Kilometer entfernte Altmühltal, dort wollen sie etwas über den sanften Tourismus erfahren. Mit von der Partie sind unter anderem der Tourismusmanager Johannes Wolkers, ein Ehepaar, das eine Pension besitzt, Frau Rother-Sill, Inhaberin eines Bio-Laden und diverse andere, und auch der Metzgermeister Ludwig Wimmer und seine Enkelin Anna sind mit dabei.

Bei einem Zwischenhalt werden, bei Rückkehr zum Bus, zwei Leichen gefunden. Schnell ist die Neugier von Wimmer und Anna geweckt, sie beginnen mit ihren eigenen Recherchen und kommen mal wieder der Polizei, diesmal dem Kriminaloberkommissar Stimpfle, in die Quere.

 

"Ein Mord und zwei Leichen" von Alexander Bálly ist bereits der dritte Fall mit dem Metzgermeister Wimmer und seiner Enkelin Anna, aber mein erstes. Trotzdem hatte ich keine Mühe in die Geschichte einzutauchen. Die Spannung wird konstant auf einem hohen Level gehalten, und auch der Witz kommt nicht zu kurz. Der Schreibstil von Alexander Bálly ist locker, fesselnd und sehr humorvoll, man fliegt nur so durch die Seiten.

 

Die Protagonisten sind mit viel Liebe und Charme entwickelt, Ludwig Wimmer und seine Enkelin Anna sind mir gleich sympathisch, Ludwig ist neugierig und wagt sich auch an Neues ran, wie z.B. die Benutzung eines Laptops, eine urkomische Situation. Aber es gibt auch unsympathische Charaktere wie z.B. Frau Rother-Sill, sie ist eine Hardcore-Vegetarierin oder wie Wimmer sie bezeichnet: "eine dürr-depperte Kampfökowachtel mit vegetarischem Hirnschoaßantrieb oder eine Hasenfutterg´rischperl." (Zitat Seite 81) Sie bezichtigt sogar Wimmer des Mordes, da er ja auch Leberwurst macht und Tiere tötet, eine echt unangenehme Frau.

 

Das Lokalkolorit ist sehr präsent, die Beschreibungen der Landschaften sind sehr anschaulich, und es wird viel Dialekt gesprochen. Um den als Fischkopf zu verstehen, lese ich mir diese Passagen laut vor.

 

Die Auflösung ist gut durchdacht, beide Ermittlungen, die privaten und die polizeilichen, werden gut zusammengeführt und alle offene Fragen werden geklärt.

 

Fazit:

Dies ist ein Regio-Krimi mit einer spannenden Handlung, sehr viel Humor und originellen Charakteren. Seine 5 Sterne hat er verdient und er bekommt auch eine klare Leseempfehlung.