Rezension

Von begeisternd bis nervend war alles dabei

Game on - Mein Herz will dich - Kristen Callihan

Game on - Mein Herz will dich
von Kristen Callihan

Anna Jones hat ein großes Ziel vor Augen: Das College mit guten Noten abschließen und sich dabei nicht von Gefühlen ablenken zu lassen. Das klappt ganz gut, bis sie Drew Baylor, dem heißen und beliebten Quarterback des Footballteams in einem Kurs kennenlernt. Beide fühlen sich auf Anhieb zueinander hingezogen und landen relativ schnell im Bett.
Kristen Callihan erzählt, wie die beiden sich kennenlernen (zunächst fast ausschließlich beim Sex), dass Drew sich in Anna verliebt und eine feste Beziehung möchte, sie sich allerdings auf keinen Fall auf ihn einlassen will, sondern reine Sex-Verabredungen ihr Ding sind.

Das erste Drittel des Buches hat mir richtig gut gefallen. Obwohl man von Anna und Drew nur wenig persönliche Informationen erhält, hatte ich ein Gefühl für sie, habe das Kribbeln und das Knistern gespürt, die Energie, die zwischen ihnen herrscht, und gewusst, dass sich ihre Beziehung verändern wird.
In welche Richtung das geschieht, habe ich so jedoch nicht absehen können. Anna hat auf einmal ganz starke Komplexe, Drew ist der ehrliche und perfekteste Typ, den man sich als Freund wünschen kann, im Bett läuft es super, aber die Konflikte stehen zwischen ihnen.
Und dann gipfelt alles in einem großen Drama an Gefühl, Streit, Sex und Streit. Ich konnte weder Anna noch Drew richtig fassen, habe die Entwicklungen und Handlungen nicht nachvollziehen können. Beide haben mich auf ihre Art genervt und zur Weißglut gebracht.

Obwohl ich den Schreibstil von Kristen Callihan sehr gerne mochte und ich das Buch, auch wenn mich die Figuren und ihre Handlungen genervt habe, stets weiterlesen wollte, konnte mich das nicht über die negativeren Aspekte hingwegtrösten. Auch das letzte Drittel hat mir nicht so gut gefallen. Es ist viel zu viel passiert, die Dinge haben sich schnell verändert, auf einmal waren schwerwiegende Probleme verpufft und alles war dramatisch.
Einige Nebencharaktere fand ich sehr stark, andere hingegen einfach komisch und ich habe deren Rolle nicht nachvollziehen können (Iris). Obowhl Callihan die Bettszenen gefühlvoll und anregend beschrieben hat, waren mir Annas Brüste, die aus Drews Erzählperspektive fast auf jeder Seite stattfanden, viel zu präsent. Das hat das Bild, dass Drew Anna liebt und sie als Mensch gern mag, wenig subtil untergraben.

Trotz allem habe ich das Buch gern gelesen. Es ist eine schöne Geschichte für zwischendurch, die Sexszenen sind angenehm geschrieben, was ich in dem Genre sehr wichtig finde, und im Großen und Ganzen haben Drew und Anna zueinander gepasst, auch wenn Kristen Callihan für meinen Geschmack zu viel Geschehen und zu viel Drama auf knapp 500 Seiten untergebracht hat.