Rezension

Vorne hui, hinten ganz okay

Der heimliche Beobachter -

Der heimliche Beobachter
von Lisa Unger

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt:
Auf Einladung von Mako, eines erfolgreichen IT-Chefs, verbringen er, seine Frau, seine Schwester Heather mit Mann und eine Jugendfreundin mit Lebensgefährten ein Wochenende in einer abgelegenen Hütte. Trotz des Komforts und der grandiosen Bewirtung fühlt sich insbesondere Heather bald unwohl. Liegt es am aufkommenden Unwetter? Spätestens mit dem Verschwinden eines Mitglieds der Gesellschaft stellt sich heraus, dass der Sturm nicht das einzige Ungemach ist, was in der wilden Natur auf sie wartet.

Mein Eindruck:
Aus verschiedenen Sichten erhalten wir Einblicke in das Gefühlsleben einiger Personen, bei denen sich der Zusammenhang untereinander erst Stück für Stück und zum Teil sehr spät erschließt. Dass die Autorin Lisa Unger einige mysteriöse Andeutungen und Vorkommnisse aus der Vergangenheit einstreut, sorgt für zusätzliche Spannung. Man rätselt mit - über die Verhältnisse der Personen zueinander, ihre Wünsche und die Geheimnisse, die sie voreinander haben. Dieser Anfang ist wirklich fast perfekt. Leider gelingt Unger dafür der Action-Part nicht ganz so gut. Viele Personen handeln gelinde gesagt unorthodox, einige gekonnt zusammengesponnene Fäden finden überhaupt keine Auflösung. Dass die Charaktere eher eindimensional gestrickt sind, ist ebenfalls nicht unbedingt ein Zeichen von literarischer Stärke. So überzeugt auch das Ende nur in Ansätzen.

Mein Fazit: 
Toller Beginn, der sich in blutiger Langeweile auflöst