Rezension

Wahre Geschichte gut erzählt: Sabine Weigands "Die Markgräfin"

Die Markgräfin - Sabine Weigand

Die Markgräfin
von Sabine Weigand

Bewertet mit 5 Sternen

Die Historikerin Sabine Weigand erzählt anhand erhalten gebliebener unterlagen das Leben der Markgräfin Barbara von Brandenburg-Ansbach, Herzogin von Groß-Glogau und Crossen, Königin von Böhmen.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einer beginnt Anfang unseres Jahrtausends, als bei Ausbesserungsarbeiten auf der Kulmbacher Plassenburg ein kostbares Kästchen mit einem Säuglingsskelett  gefunden wird. Im zweiten Handlungsstrang erfahren wir die mögliche Vorgeschichte dazu. Ein 10 jähriges Mädchen namens Barbara wird mit einem erheblich älteren Mann, dem Herzog von Groß Glogau und Cossen, verheiratet. Als sie trotz des Altersunterschiedes gerade beginnt, ihn gern zu haben, stirbt er. Mit 12 wird Barbara an den böhmischen König Wladislaw verschachert, der sie aber nie an seinen Hof holt und nur ihre Miftgift verprasst. Wie eine Schachfigur wird Barbara von ihrer Familie politisch- und gewinnorientiert ausgenutzt und hin und hergeschoben. Im 16. Jahrhundert hatte eine Frau in solchen Fällen kaum Rechte, riskierte vielmehr eher, sich dem Verdacht auszusetzen, den Teufel im Leib zu haben und als Hexe verfolgt zu werden. Gewohnt gekonnt zu Papier gebracht von der Historikerin Sabine Weigand. Unbedingte Leseempfehlung!