Rezension

Was bleibt, wenn es geliebter Mensch geht?

Nicht weg und nicht da - Anne Freytag

Nicht weg und nicht da
von Anne Freytag

Bewertet mit 5 Sternen

Anne Freytag gehört mit Colleen Hoover, Paige Toon und Delphine de Vigan zu meinen liebsten Autorinnen, dabei habe ich von Anne Freytag selbst noch gar nicht sooooo viel gelesen. Das, was ich gelesen habe, war allerdings aussagekräftig genug.

"Nicht weg und nicht da" schlummerte schon eine ganze Weile auf meinem SuB. Vor einem halben Jahr habe ich es begonnen zu lesen, bis ich das Buch aus Zeitgründen nach 25 Seiten plötzlich nicht mehr angerührt habe. Nun habe ich einen neuen Versuch gewagt. Und, was soll ich sagen? Eine Schande, dass ich es beim ersten Versuch nicht ausreichend wertgeschätzt habe. Es hat mich zutiefst berührt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Luise und Jacob erzählt. Anne Freytag schreibt mit unheimlich viel Tiefe und Liebe zum Detail. Ich war öfters den Tränen nahe, habe mit Luise gelacht und geweint. Jacob ist ein toller, junger Mann, der im Umgang mit Luise von der ersten Sekunde Einfühlungsvermögen, Stärke und Empathie bewiesen hat. Die Konstellation aus Luise, Jacob, Arthur und Julia fand ich immer besonders herzerwärmend. Die vier harmonieren wunderbar miteinander.

In "Nicht weg und nicht da" von Anne Freytag geht es um psychische Erkrankungen, Tod, Verlust und Trauerbewältigung. Was bleibt, wenn es geliebter Mensch geht? Es ist nicht nur ein Jugendbuch. Es ist ein Buch für jung und alt.