Rezension

Was wäre wenn, ein ganzes Dorf beobachtet werden würde?

Weißer Schrecken - Thomas Finn

Weißer Schrecken
von Thomas Finn

Bewertet mit 3.5 Sternen

Von was oder wem? Was wäre wenn es ein Geheimnis gäbe, dass niemand erfahren darf, der noch Kind ist?

In Perchtal geschehen eigenartige Dinge. Zuerst sind nur die Zufahrtsstraßen zugeschneit, aber dann wird es immer gruseliger. Andy entdeckt ein Nachricht an einer Scheibe:' Du bist tot!' Wer das wohl geschrieben hat? Als die Jugendlichen um den Krampuslauf im Dorf Eishockey spielen müssen, passiert das Unsassbare. Sie finden eine Eisprinzessin. Das Mädchen ist tot und das, scheinbar schon seit Jahren. Verblüffend: Sie sieht so aus wie die Zwillinge Elke und Miriam.

Irgendetwas braut sich kurz vor Nikolaus zusammen in dem kleinen Dorf. Erst sind es nur die zugeschneiten Zufahrtsstraßen, dann sind Eiszapfen, die scheinbar Menschen treffen wollen'. Der weiße Schrecken schlägt eisig zu'..

Am Anfang schreckt mich immer die Dicke des Buches ab, vor allem wenn es gerade wie hier, ein Taschenbuch ist. Trotzdem war ich gespannt auf diesen Roman, da Thomas Finn mir nur als Jugendbuchautor bekannt war. Tja so kann mich sich täuschen!

Der Roman 'Weißer Schrecken' ist in sich schlüssig und verfügt über Horror-, sowie meiner Meinung nach auch Thriller-Elemente. Deswegen finde ich den Titelzusatz 'Roman' nicht ganz zutreffend. In der Geschichte spürt man von der ersten Seite an, dass etwas nicht stimmt. Genau kann man das Gefühl nicht beschreiben, aber es lässt immer einen gewissen Gruselfaktor und Gänsehaut aufkommen.

Die Personenkonstellation gut hergestellt, denn alles ist vertreten. Das Pärchen, dass verliebt ist, der Streber und auch ein Gothic-Typ fehlt nicht. Ich möchte ungern zuviel verraten, aber irgendwie mochte ich Niklas nicht. Er ist ein unsteter Charakter, der im Buch eine Wut entwickelt, die ich in Ansätzen zwar nachvollziehen kann, aber am Ende entwickelt er sich für mich zu ruckartig in eine andere Richtung.

Außerdem fand ich es sehr unrealistisch, dass zwei Mädchen aneinander eine Tiefenhypnose durchführen können, nur weil das Mädchen das in iner Talkshow gesehen hat. Klar ist das Buch mit seinem Fantasy/Horror Elemente darauf ausgelegt nicht wirklich realistisch zu sein, aber da überspannt der Autor den Grad zwischen Realität und Fantasy sehr arg.

Am Ende bleiben viele Fragen offen, auf die ich gerne eine Antwort gehabt hätte. Trotzdem hoffe ich, dass es keine Fortsetzung von diesem Buch geben wird. Nicht, weil es mir nicht gefallen hat, sondern einfach weil die Geschichte so einmalig ist, wie sie jetzt vorhanden ist.

Aufgrund der kleinen Schönheitsfehler und der bösen Vorahnung, dass es eine Fortsetzung geben könnte, vergebe ich drei bis vier Sterne.