Rezension

Weit weg vom Mainstream und genau deswegen gut!

Aus dem Leben eines Teufels
von Andreas Herteux

Bewertet mit 5 Sternen

Inhal

Nicht einmal in der Hölle ist man glücklich, denn auch dort gibt es soziale Gefälle. Um von unten nach oben zu kommen, möchte ein Höllenbewohner gerne ein Unterhaltungskünstler werden. Die sammeln und schaffen Geschichten aus der Menschenwelt, um damit die Höllenbewohner ruhig zu bekommen. Doch, bevor der Protagonist die Stelle bekommt, ist eine Prüfung vorgesehen und seine Gesellenstücke werden bewertet.

 

Aufbau

Das Buch beginnt und endet vor der Prüfungskommission und wird durch die Gesellenstücke, die in der Menschenwelt spielen unterbrochen. Mit der Zeit erfährt der Leser immer mehr über die Hölle und deren Strukturen. Die Prüfungen selbst nehmen ca. 85% des Raumes ein. 15% ist die Rahmengeschichte. Bei den Prüfungen nimmt die längste Episode ca. 50% des Buches ein. Die restlichen Prüfungen sind deutlich kürzer.

 

Kritik

Die Idee ist großartig und die Umsetzung hat mich begeistert. Das fängt schon bei der Hölle an, geht über den Protagonisten, der so herrlich zynisch ist, ohne einem Kischee zu entsprechen und hört bei den kleinen Prüfungen auf. Die Sprache ist gehoben und der Text voll von Anspielungen und Gesellschaftskritk, die aber nur eingeflochten ist und nie dominiert. Politisch korrekt ist das ganze Buch nicht, denn hier geht es nicht zimperlich zur Sache. Ein sehr eigenwilliges Buch und sehr eigenwillig konzipiert. Das könnte polarisieren, weil soweit weg vom Mainstream. Für mich ein echter Genuss, der aber nicht jedem gefallen wird.