Rezension

Wenn aus Freundschaft Liebe wird

Shortbread und Shiva -

Shortbread und Shiva
von Rebecca Elbs

Bewertet mit 5 Sternen

„...Natürlich hat das seine Vorteile, so klein zu sein wie ich: Wenn meine beste Freundin Pen und ich mal wieder eines der Cafés in Notting Hill für Recherche – Zwecke abklappern, bekomme ich oft einen Cookie mit Smarties drauf geschenkt. Pen passiert das nie...“

 

Die 15jährige Emma besitzt die Fähigkeit, sich selbst auf die Schippe zu nehmen, wie die ersten Sätze des Buches zeigen. Zusammen mit Pen und Shiva bilden sie ein Dreigespann, dass sich auch um die Schülerzeitung kümmert. Doch nun werden die Beziehungen ein bisschen kompliziert.

Die Autorin hat einen lockerleichten Jugendroman geschrieben. Man spürt in jeder Zeile, dass sie weiß, wie Jugendliche in dem Alter ticken.

Die Personen werden gut charakterisiert. Emma lebt mit ihrer Familie in Mutters alte r Studenten – WG. Emma ist ein Genie in Mathe und Physik, interessiert sich aber auch für Kochen und Backen. Pen wirkt wie ein Model. Sie mag englische Literatur und Basketball. Da sie aus einem begüterten Haus kommt, soll sie aber Betriebswirtschaft studieren. Shiva ist Inder. Auch er spielt Basketball und will Jura studieren. Seine Großmutter Amba hat ein großes Herz, in das sie ebenfalls Emma mit eingeschlossen hat. Sie hat Emma das Nähen beigebracht. Das wiederum bringt Emma auf den folgenden Gedanken:

 

„..Das Leben ist eine Kreuz – und - quer - Stich mit losen Faden – Enden auf Stoffen von unübersichtlichen Ausmaßen. Mit Webfehlern, verknoteten Garn und fiesen Lochmustern, wenn man am wenigsten damit rechnet...“

 

Während ich die Protagonisten durch London begleite, die Diskussionen am Familientisch verfolge, Schulprobleme kennenlerne und das alltägliche Leben genießen darf, geht es letztendlich um die eine entscheidende Frage. Wie sage ich meinen Gegenüber, dass ich ihn liebe, ohne dass dabei die Freundschaft in die Brüche geht, falls er anders empfindet?

Es ist schon gekonnt gemacht, wie jeder das sieht, was er sehen will, sich von außen beeinflussen lässt und alle aneinander vorbei als miteinander reden.

Durch Amba werde ich über indische Bräuche informiert. Das Lichterfest Diwali wird auch in London gefeiert.

 

„...Diwali erinnert einen daran, dass immer ein Licht in einem selbst leuchtet, egal wie dunkel das Leben erscheint...“

 

Ein schöner Gedanke! Es geht eine ganze Zeit lang auf und ab, bis sich zwischen den Dreien endlich die Fronten klären.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das liegt nicht zuletzt an den erfrischend Schriftstil.