Rezension

Wer braucht schon eine Diagnose?

Mord ist schlecht fürs Karma -

Mord ist schlecht fürs Karma
von Cidney Cage

Bewertet mit 5 Sternen

Henning klaut bei seiner Firma alles, was nicht niet- und nagelfest ist, bis er erwischt und entlassen wird. Er versucht, sich mit krankhafter Kleptomanie herauszureden, doch das klappt nicht so gut, weil ihm sein Hausarzt kein Attest ausstellen will. Der ist nämlich gerade mit ganz anderen Problemen beschäftigt (wie man später entdecken wird).

So verliert Henning also seinen Job und kurz darauf teilt ihm seine Frau mit, dass sie sich scheiden lassen will. Im Prinzip wundert ihn das nicht, der Ofen war schon lange aus, aber es passt so schlecht, weil sie das Geld mit in die Ehe gebracht hat. Henning würde das Haus gern behalten und die Kohle auch …

Besser wäre es also, wenn seine Frau verstürbe, bevor die Scheidung durch ist. Sie stirbt tatsächlich, aber ohne Hennings Zutun. Trotzdem ist er für die Polizei natürlich der Verdächtige Nummer 1.

Soweit so normal, denn das Besondere an diesem Krimi ist nicht die Story an sich – die allerdings mit einigen spannenden Wendungen aufwartet – sondern die Erzählweise. Die Autorin erzählt aus Hennings Sicht, und die ist unerwartet. Das macht den Krimi richtig witzig und sorgt für eine ganz eigene Stimmung, der man gern folgt.

Manchmal sind es ganz schön viele Klischees, mit denen die Autorin hantiert, und manchmal fragt man sich, ob das jetzt wirklich die Perspektive eines Mannes ist, aber davon abgesehen, funktioniert dieser humorvolle Krimi ausgezeichnet. Die eigentliche Krimihandlung ist so spannend, dass man wissen möchte, wie e weitergeht, und en passant kann man sich noch über die diversen skurrilen Figuren und Begebenheiten amüsieren.

Es macht wirklich Spaß, diesen Krimi zu lesen.