Rezension

Wie können wir in eine unbeschwerte Zukunft starten ...

Liebe, Mia, Sevilla - Kolumne ins Glück - Sigrun Dahmer

Liebe, Mia, Sevilla - Kolumne ins Glück
von Sigrun Dahmer

... wenn uns die Vergangenheit nicht loslässt und wir immer noch in alten Zeiten schwelgen?

Mia ist 27 und hat ihr Leben eigentlich im Griff. Sie hat ihr Psychologie-Studium erfolgreich abgeschlossen und arbeitet mittlerweile als Coach, um sensiblen Großstädtern das Flirten beizubringen. Doch irgendwie fühlt sie sich nicht wohl, fehl am Platz, innerlich leer und trauert immer noch ihrer spanischen Jugendliebe Rafa hinterher, den sie vor 8 Jahren während ihrer Zeit als Au-Pair-Mädchen in Sevilla kennengelernt hat. Auch mit ihrer ehemals besten Freundin Sophia lebt sich Mia immer mehr auseinander – denn diese findet zunehmend Gefallen am spießbürgerlichen Familienleben. Kann es das wirklich schon gewesen sein?

Durch Zufall erfährt Mia von Ana, einer jungen Lehramt-Studentin, die ihren Flirt-Kurs besucht, von einer freien Stelle in der Psycho-Rubrik einer spanischen Zeitung. Und diese befindet sich ausgerechnet in Sevilla!
Das muss doch Schicksal sein, oder? Kurzentschlossen schmeißt Mia ihren Job hin und macht sich Hals über Kopf auf in ein neues Leben. Die südländische Lebensart, die Menschen glücklich macht, ein interessanter Job und die Chance, ihre große Liebe wieder zu treffen – für Mia scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen …

Doch angekommen in Sevilla muss sich Mia eingestehen, dass sich in den letzten Jahren einiges verändert hat. Sie trifft zwar auf alte Freunde, ihre frühere Gastfamilie und findet auch schließlich ihren Rafa wieder – doch alles ist anders und die früher so unbeschwerten Zeiten sind definitiv vorbei! Auch der Job in der Redaktion ist alles andere als leicht: Dieser Kollege namens Gonzalo, mit dem Mia für die Psycho-Rubrik verantwortlich ist, ist ein echter Arsch. Nur leider ein verdammt gutaussehender Arsch … Er macht ihr den Arbeitsalltag zur Hölle und auch sonst scheint sie in Spanien nicht wirklich willkommen zu sein.

Nach einer mittleren Katastrophe bröckelt Gonzalos machohaften Fassade und Mia lässt sich schließlich sogar auf eine verhängnisvolle Bar-Tour mit ihm ein. Ist der heiße Andalusier vielleicht doch nicht so schlimm, wie sie dachte? Und was ist mit Rafa? Der scheint nämlich auch noch Gefühle für Mia zu haben, obwohl diese Liebe keine Zukunft hat …

"Liebe, Mia, Sevilla" weckte nicht nur in der Hauptfigur die Sommergefühle – auch wir ließen uns vom spanischen Flair, den leckeren Tapas und der entspannten, andalusischen Lebensart mitreißen. Sigrun Dahmer erweckt die Geschichte durch ihre vielschichtigen Figuren erst richtig zum Leben. Auch wenn wir ab und zu über bestimmte Wörter gestolpert sind, lässt sich das Buch doch sehr entspannt lesen. Und das Ende ist unserer Meinung nach alles andere als vorhersehbar … (SL)