wieder unbedingt lesenswert
Bewertet mit 5 Sternen
Die Bücher von Thommie Bayer kaufen ich immer unbesehen, denn ich weiß, hier erwarten mich wieder einige wunderschöne Lesestunden und so war es auch bei seinem neuen Buch.
" Seltene Affären " ist eine Fortführung seines letzten Buches " Weißer Zug nach Süden ", in dem Chiara , eine Italienerin, die als Putzhilfe im Haus von Peter Vorden arbeitet, die Protagonistin war.In " Seltene Affären " steht Peter Vorden im Vordergrund.
Peter Vorden lebt ein Doppelleben . Von Sonntagabend bis Donnerstagabend führt er ein gut gehendes Restaurant in Frankreich, Donnerstag Abend aber fährt er zurück nach Deutschland und schreibt für seinen Zwillingsbruder, der Schriftsteller ist, Kurzgeschichten, die dieser dann als seine ausgibt.Für diese Wochenenden lebt er und holt sich Inspirationen durch Reisen oder, wie schon im letzten Buch beschrieben durch Fantasien, die manche Personen ,hier Chiara. ihm bieten. Seine Vorstellungen bleiben dabei aber rein auf seine Fantasien beschränkt, er hat Chiara nie kennen gelernt und nie eine Beziehung gehabt. Aber gerade das macht den Reiz für ihn aus, weil die Realität vielleicht einiges zerstören würde und so immer der Reiz des Ungewissen bestehen bleibt. Seine Geschichten lässt er wie zufällig liegen, damit Chiara sie lesen kann und so entsteht ein gewisser Austausch, der durch kleine Zeichnungen ihrerseits ergänzt wird und die Träume des Protagonisten beleben.
Ob diese Fantasien auch mit einer Frau zusammen hängen, die für beide Brüder, denn Peter ist eineiiger Zwilling, eine große Rolle spielt, weiß man nicht ganz genau. Doch in Rückblenden erfährt der Leser viel über diese Frau, die schon in der Jugend der beiden sich unterschiedlich entwickelnden Männer lange Zeit präsent war.
In diesem Buch von Thommie Bayer fragt man sich oft, ob autobiografische Züge in diesem Roman eine Rolle gespielt haben, denn der Protagonist dieses Buches scheint das gleiche Alter zu haben wie der Schriftsteller und die Geschichten sind so überzeugend geschildert, als wäre das eigene Erleben die Vorlage gewesen
Mir hat es jedenfalls wieder riesengroßen Spaß gemacht dieses Buch zu lesen, das leider wieder viel zu schnell zu Ende war.Denn die Musik und die Zeitgeschichte in diesem Buch fällt auch in etwa in meine Jugend und so erkannte ich gleich viele Musikstücke , die in diesem Buch erwähnt wurden und konnte die Zeit gut nachvollziehen, die in den Rückblenden beschrieben werden.
Ein Buch, dem ich gerne eine dicke Empfehlung ausspreche !!!!
Für ein rundherum gelungenes Leseerlebnis bedanke ich mich bei Thommie Bayer und erwarte mit Spannung sein neues Buch.