Rezension

Wiedersehen mit Marie Mercier

Kalte Blüten -

Kalte Blüten
von Julie Dubois

Bewertet mit 3 Sternen

Die Kommissarin Marie Mercier hat Paris endgültig verlassen und lebt nun im wunderschönen Städtchen Saint-André-du-Périgord. Als bei Ausgrabungen für den Bau einer Ölmühle ein Skelettkopf freigelegt wird, wird die Kommissarin hinzugerufen. Das Gelände mit den alten Walnussbäumen gehört zum Hof der vier Barthes- Schwestern, die keine Scherereien wünschen. Schnell wird jedoch vermutet, dass es sich bei dem Skelett um den eigentlich nach Australien ausgewanderten Sohn der Familie handeln könnte. Marie Mercier nimmt Witterung auf und deckt nach und nach Familiengeheimnisse auf, die seit Jahren unter den Tisch gekehrt wurden…

 

„Kalte Blüten“ ist der zweite Band rund um die Kommissarin Marie Mercier. Da ich bereits den Vorgänger gelesen habe, habe ich mich auf ein Wiedersehen mit der Kommissarin im wunderschönen Perigord gefreut. Die Handlung spielt diesmal im Frühling rund um Ostern und hat damit perfekt zur aktuellen Jahreszeit gepasst. Mir gefällt bei diesem Cosy-Krimi sehr gut, dass viele französische Eigenarten und Sprichwörter als auch die regionale Kulinarik dargestellt werden. Zudem lernt man die Kommissarin und ihr persönliches Umfeld intensiv kennen. Vor allem ihre Großtante Leonie und ihr Familienfreund Georges waren wieder reizend und ließen mich mehrfach schmunzeln. Auch Orte und Begebenheiten wurden ausführlich beschrieben, was den Roman sehr bildhaft gestaltete. Leider kam jedoch der Kriminalanteil für mich insgesamt etwas zu kurz. Die Ermittlungen sind weniger ausführlich, als ich es mir gewünscht hätte, und mir war recht schnell klar, was hinter allem stecken müsste. Durch den einfach konzipierten Krimianteil kam bei mir leider keine Spannung auf. Hin und wieder ist mir die Szenerie zudem etwas zu betulich gewesen. So ging z.B. selbst der Kommissarin der überfürsorgliche Partner Richard mit seinen Blumen und dem Springbrunnen etwas auf die Nerven. Sowohl im kriminalistischen als auch privaten Bereich der Kommissarin gab es trotz einiger Handlungen und Aktionen keine großen emotionalen Ausbrüche. Die Emotionen blieben daher bei mir während des Lesens ebenfalls immer eher auf einem Niveau. Allerdings habe ich mich dank der Beschreibungen und des französischen Flairs gut entspannen und abschalten können. Dies wurde noch durch den angenehmen und flüssigen Sprachstil unterstützt. 

 

Fazit: Eine nette Fortsetzung, die mir an manchen Stellen etwas zu betulich war und etwas Drama vermissen lässt. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf Teil 3!