Will man danach noch eine Hypnose machen?
Bewertet mit 4.5 Sternen
Hypnose - An sich schon ein Thema, bei dem viele es mit der Angst zu tun bekommen. Kann man dem Therapeuten vertrauen? Was passiert, wenn er mir etwas aufträgt zu tun, was ich im wachen Zustand nie tun würde? Würde ich dann machen? Sogar einen Mord begehen?
Diese Ängste macht sich Sina Beerwald in ihrem Thriller Hypnose zu nutzen und hat daraus eine spannende Story gechaffen.
Inka Mayer hat vor kurzem ihr Baby verloren und sich von ihren Freunden komplett zurück gezogen. Langsam geht es ihr besser und dies will sie mit ihren Freunden feiern und gleichzeitig den Kontakt zu ihnen wieder aufbauen. Die Party ist ausgelassen, bis Inka am nächsten morgen erfährt, dass ihre Freundin Annabel ihren Lebensgefährten umgebracht haben soll. Inka, die übrigens Journalistin ist, kann das kaum glauben und fängt an zu zweifeln. Schnell verdächtigt sie den Klinikleiter, bei dem sie selbst und Annabel in hypnotischer Behandlung sind. Führt er mit seinen Patienten unter Hypnose Experimente durch? Beauftragt er sie sogar zu Morden?
Inka gerät immer weiter in die Sache, einer Sache aus Wahn und Realität, aus Hass, Macht und Intrigen. Wem kann sie trauen und wer spielt ein falsches Spiel? Und vor allem, wie sehr ist sie selbst in Gefahr?
Sina Beerwald schafft es in diesem Thriller mit den Ängsten der Leser zu spielen. Immer wieder fragt man sich, ob man wirklich unter Hypnose zu so etwas fähig ist? Und wie sehr Realität und Wahn zusammen liegen können. Das Buch ist rasant geschrieben. Immer wieder lockt Beerwald den Leser auf falsche Fährten. Ich glaube, ich habe so gut wie jeden irgendwann einmal verdächtigt. Immer dann, wenn man dachte, dass man die Lösung weiß, gab es wieder eine Wendung und man war wieder so schlau wie vorher.
Beerwald hat zudem eine interessante Hauptfigur geschaffen, die vielschichtig, tiefgründig und liebenswert ist. Dadurch fiebert man noch mehr mit und hofft, dass alles ein gutes Ende für Inka nimmt.
Ein wirklich gelungener Thriller. Es wird sicher nicht das letzte Buch von Sina Beerwald für mich sein.