Rezension

Wunderland Fehlanzeige, eine für mich leider enttäuschende Umsetzung

Alice im Zombieland - Gena Showalter

Alice im Zombieland
von Gena Showalter

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt
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Jahrelang hat Alice "Ali" ihren Vater für verrückt gehalten. Ein normales Leben ist undenkbar, zu streng sind die Regeln und Vorschriften. Nach Einbruch der Dunkelheit im Haus gefangen, bleibt kein Raum für Freunde und Partys. Bis an einem verhängnisvollen Abend die Dämonen ihres Vaters auf einmal real werden. Nur Alice überlebt den Angriff und ist danach auf sich allein gestellt. Sie zieht zu ihren Großeltern, doch nur sie kann die Untoten sehen. Auf ihrer neuen Highschool lernt sie schließlich eine Gruppe kennen, die sich dem Kampf gegen die Zombies verschrieben hat. Doch Vertrauen fassen ist nicht gerade Alices stärkste Eigenschaft...

Meine Meinung
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Alices Geschichte nimmt rasch Fahrt auf. Man lernt ihren psychotischen Vater kennen, das Familienleben ist bestimmt von strengen Regeln und Angst vor dem Unbekannten. Als sich Alice endlich einmal durchsetzt, wird der Schrecken zur Realität. Zu meiner Überraschung sind Zombies nämlich gar nicht an der Tagesordnung. Nur wenige Menschen wissen von der Bedrohung, alle anderen können die lebenden Toten nicht einmal wahrnehmen. Eine Erklärung wird dafür auch geliefert, und zwar verpackt in einer hübschen Idee, die Schlacht auf eine mentale Ebene zu verschieben.

Leider konnte mich die eigentliche Geschichte und die Charaktere sonst wenig begeistern. Nachdem sich Alices Leben ändert, rückt ihr Neuanfang an einer Highschool in den Vordergrund. Statt haarsträubenden Zombiekämpfen ist erst einmal Zickenterror und Cliquenzoff an der neuen Schule angesagt. Eine zeitlang dachte ich, ich wäre im falschen Buch gelandet. Cover und Titel haben abgesehen von Alice Namen gar nichts mehr gemeinsam. 

Erst zur Mitte hin lebt das Zombiethema wieder auf und ließ mich Hoffnung schöpfen, dass das Buch nun bergauf geht. Doch ich konnte mit Alice und ihren Vorgehensweisen einfach nicht warm werden. Sie ist größtenteils nur patzig, intrigant und auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Natürlich hat sie schlimme Erlebnisse hinter sich, doch außer Rache und vielleicht noch Cole, hat sie nichts mehr im Kopf. Da wären wir bei Cole und der obligatorischen Highschoolromanze. Der Unnahbare und die Neue fühlen sich, natürlich trotz aller Schwierigkeiten, voneinander angezogen. Statt einer beschützenden Familie hat Cole eine beschützende Clique im Rücken. Weite Strecken drehen sich nur darum, wie Alice (natürlich völlig unvorhersehbar) ein Teil davon wird.

"Alice in Zombieland" ist 0.01 % Alice und 99,99 % Highschoolromanze mit Zombies. Im gesamten Buch ist die Wolke des weißen Kaninchens so ziemlich das Einzige, das an "Alice im Wunderland" erinnert. Ob das jetzt eine gute, oder eine schlechte Sache ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Leser, die sich vom Cover, Titel und dem Kaninchen haben ködern lassen, könnten jedoch ein wenig enttäuscht sein.

Fazit
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Leider war "Alice im Zombieland" nicht meine Geschichte. Dabei hatte mir der Start und die Idee von Kämpfen auf mentaler Ebene eigentlich gut gefallen. Danach wurde mir, für meinen Geschmack, einfach zu wenig geboten. Alice, die Neue an der Highschool. Alice, gegen den Rest der Welt und drauf und dran sich in den Highschoolgott zu verlieben. Statt der versprochenen Kick-Ass-Heldin, war sie für mich eher eine unberechenbare Dramaqueen. Zombies sind immerhin streckenweise Thema, Wunderland dagegen gar nicht. Schade, ich hatte mir eindeutig mehr erhofft.