Zu lang
Bewertet mit 3 Sternen
Im Vgl. zum 2.Band sehe ich keine nennenswerte Steigerung, und After Love ist m.E. voller Logiklöcher und Ungereimtheiten. Tessas Vater taucht auf, und sie ist nicht so überrascht, wie sie es eigentlich sein sollte. Sie nimmt ihn, den Obdachlosen, mit zu sich nach Hause.
Dann gibt es ein ewiges Hin - und Her, weil Tessa nach Seattle zieht, Hardin aber nicht mit will. Bemüht sich Tessa ernsthaft, in Seattle neue Freunde zu finden? Nein!
Bemüht sich Hardin ernsthaft, daheim neue Freunde zu finden? Nein! Das Pärchen ist nur damit beschäftigt, einander zu vermissen.
Es treten erneut die stilistischen Schwächen der Autorin zutage, anstatt die charakterliche Entwicklung der Figuren elegant zu umschreiben, macht sie es ganz plakativ: Hardin geht zum Sport, um weniger aggro zu sein, Tessa verfaßt ein Manifest. So sehr liebt sie Hardin! Die Passagen über Tessas Seminarmitschriebe sind dann auch unfreiwillig komisch.
Ich finde, dass die Autorin eine ungesunde Beziehung romantisiert, und so tut, als sei es wünschenswert mit 19 nur um einen Partner zu kreisen. "Nur ich verstehe ihn/ nur sie macht mich glücklich" - eine solche message halte ich für gefährlich.
Während Tessa in Seattle weilt, entgiftet Hardin mal eben schnell Tessas schwer suchtkranken Vater in der eigenen Wohnung. Und der edle Landon passt selbstredend gern allein auf einen Schwerstabhängigen auf, den er nicht mal kennt.
Tessa grämt sich, weil Hardin nicht heiraten will. Kinder will er auch keine!
Trotzdem bewundert sie angelegentlich sein Genital.
Der Roman ist viel zu lang, man hätte auch hier ca.100 Seiten kürzen können, die die Autorin mit Nichtigkeiten füllt. Am Ende gibt es wieder einen -sehr vorhersehbaren- Cliffhanger und eine gehörige Portion Melodramatik, Kitsch und Klischees.
Fazit:
Das hätte man wirklich besser machen können...