Rezension

Zu schwermütig und anklagend

Cliffworth Academy – Between Lies and Love -

Cliffworth Academy – Between Lies and Love
von Jennifer Wiley

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem mir die letzte Reihe von Jennifer Wiley recht gut gefallen hat, war ich auch total neugierig auf ihre neue Reihe.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und durchaus mitreißend.
Die Atmosphäre ist etwas schwermütig und melancholisch angehaucht.
Hierbei handelt es sich um eine queere Romance. Dabei geht es um Macy und Vada.
Beides sehr verlorene und in sich gekehrte junge Mädchen. Man spürt regelrecht, dass sie eine melancholische, aber tragende Aura haben. Sie sind nicht leicht zu greifen. Verharren immer wieder auf der Stelle und reißen mit ihrer Art immer wieder zu Boden.
Sie werfen einen Schatten auf alles und jeden.
Die übrigen Charaktere sind nicht schlecht, auf mich wirkten sie jedoch etwas blass und nur schwer greifbar.

Ich brauchte etwas, um in die Story hineinzukommen. Was auch mit an Macy und Vada lag. Sie sind unglaublich sanfte und sensible Protagonisten. Sie schreien förmlich heraus, dass das Schicksal sie schwer gebeutelt hat. Auch wenn die Autorin mit den Hintergründen wirklich mein Interesse wecken konnte. So hätte ich mir doch hinsichtlich dessen etwas mehr Schärfe und Intensität gewünscht. Einfach mehr Feuer, dass alles in Brand setzt.
Hier passiert eine ganze Menge und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es nur schleppend voran ging.
Die Dark Academy Vibes kamen richtig gut herüber und es ist gepflastert mit Misstrauen, Intrigen und geschickten Manipulationen.
Dabei gerät einfach jeder ins Kreuzfeuer und es wird wild um sich geschossen.
Vertrauen und Loyalität ist ein hohes Gut, dass hier jedoch scheinbar überhaupt nicht vorhanden ist.

Erst gegen Ende der Story kam Licht ins Dunkel und die Autorin hat es geschickt verstanden, mich zu täuschen und schließlich zu überraschen.
Die Lovestory ist sehr sanft und leise und fügt sich eher wie von selbst hinein. Mir persönlich waren die Emotionen etwas zu wenig. Da hätte ich mir einfach noch mehr Intensität und Hingabe gewünscht.
Insgesamt nicht schlecht, aber so ganz überzeugen konnte es mich leider nicht.
Zu schwermütig und anklagend. Ich denke, hier wäre noch einiges mehr möglich gewesen.

Fazit:
Nachdem mir ihre letzte Dilogie recht gut gefallen hat, legt Jennifer Wiley jetzt mit dem Auftakt der Cliffworth Academy nach.
Sie hat einen sehr markanten Stil. Ist sehr einfühlsam und melancholisch.
Mir persönlich war der erste Band einfach zu schwermütig und anklagend.
Es fehlt das gewisse Etwas. Die Storyline ist gar nicht mal so schlecht, doch konnte sie mich nicht so wie erhofft begeistern.