Rezension

Zuviel drumherum

Das Ufer
von Richard Laymon

Bewertet mit 2 Sternen

Eine Tragödie, die vor Jahren passiert ist - viele Jahre später ein Killer, der mit Fleischerbeil unterwegs ist und viele Fälle, die miteinander verwoben sind. Das passiert der Mutter und ihrer Tochter im Psychothriller von Richard Laymon. Wie sie damit umgehen? Gar nicht - sie versuchen zu überleben!

Ich lese sehr gerne Laymon, er hat den Sinn für Horror und man kann sich richtig fürchten. Er hat eine Vorliebe für Äxte, Fleischerbeil usw. und zeigt dem Leser, was Gänsehaut bedeutet. Dieses Buch jedoch ist nicht eines seiner besten.

Wir haben hier Leigh, die vor Jahren ihren neuen Freund Charlie tragisch durch einen Unfall verloren hat. 18 Jahre später widerfährt ihrer Tochter ein Schicksalsschlag mit ihrem Freund, er wird umgebracht und sie überlebt. Was sie danach erleben, hängt alles irgendwie mit dem Fall von vor Jahren zusammen und ist ziemlich abstrus, aber doch plausibel. Die Mutter selbst lernt wieder einen Mann kennen, den sie in ihr Leben lässt - es ist der Polizist Mace, der in dem Fall des ermordeten Alan, der Freund der Tochter, ermittelt. Mitten im ganzen Geschehen lernt die Tochter wiederum einen neuen Mann kennen, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Das nicht mal nach drei Wochen nach dem Tod ihres geliebten Freundes!

Für meinen Geschmack sind hier zu viele Fäden gesponnen worden, die erst lose und  dann zwar gespannt waren, aber das Buch hätte auch mit etwas weniger Seiten auskommen können. Laymon hat hier ziemlich weit ausgeholt, um die Geschichte auf den Punkt zu bringen, was vieles unglaubwürdig macht. Grade, dass die Tochter sich so schnell nach dem Tod ihres Freundes neu verliebt - da denkt man sich doch auch, was für eine herzlose Maid.

Geschickt hat er zwar alles zusammengesponnen und die Spannung ist auch auf einem Hochseil, aber es ist einfach too much des guten. Irgendwie wäre hier weniger mehr gewesen, um die Story vollends abzurunden. Schade! Dennoch für mich kein Grund, aufzuhören, Laymon zu lesen - er gehört immernoch zu den Lieblingsschriftstellern des Horrors!

Der Schreibstil ist wie immer einfach gehalten und gut zu lesen, was es einfach macht, das Buch in einem Rutsch zu lesen, obwohl es mittig dann absinkt von der Spannung.

Eine Empfehlung kann ich hier nicht wirklich aussprechen, wobei es sicherlich auch Liebhaber dieses Buches geben wird! Für mich war es etwas zu lang und zu unglaubwürdig, aber es kann ja immer mal ein Fauxpas geben! Trotzdem bin ich gespannt auf die weiteren Bücher von ihm, welche ich noch nicht gelesen habe!