Rezension

Zwei ungleiche Freundinnen

Zwei kunterbunte Freundinnen. Das Chaos wohnt nebenan - Anne Holt

Zwei kunterbunte Freundinnen. Das Chaos wohnt nebenan
von Anne Holt

Wo wohnt nun eigentlich das Chaos  -  im Wohnwagen, wie der Leser vielleicht vermutet? Oder nebenan, in dem kleinen roten Haus?

Das finden die kleinen Leser sehr schnell heraus; denn die Geschichte, wie die Freundschaft der zwei Mädchen Maibritt und Victoria zustande kommt, ist sehr turbulent und aufregend. Es passiert so vieles an diesem Sonnabend, dass nach den glücklich überstandenen Abenteuern Maibritts Mutter vor Erschöpfung im Garten einschläft.

In dem ersten Band ihrer Kinderbuchserie „Zwei kunterbunte Freundinnen“ schreibt die Norwegerin Anne Holt, vielen Lesern vielleicht bereits bekannt als Schriftstellerin von Kriminalromanen, in ihrem schönen, klaren Stil von zwei total unterschiedlichen Mädchen; Maibritt als die sehr Mädchenhafte, Verantwortungsbewusste fühlt sich von ihrem „Gegenstück“  Victoria angezogen, die eher unüberlegt und wild ist. Zwar nicht in Ich-Form geschrieben, werden die Ereignisse dennoch aus der Sicht eines Kindes (Maibritt) geschildert, in klaren Sätzen, frei von allen Schnörkeln und Kitsch.

Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz, gut geeignet für das Vorlesen vor dem Zubettgehen.

Bunte, ausdrucksstarke Illustrationen von Katrin Engelking (auch Illustratorin für Bücher von Astrid Lindgren und Kirsten Boje) vervollständigen das Buch. Sie nehmen großzügig jeweils eine halbe Buchseite ein  -  für kleine und große Kinder ein Genuss.

Die Aufmachung wirkt liebevoll und kindgerecht, wie man es vom Oetinger-Verlag gewohnt ist.

Mein Fazit: ein lustiges, lesenswertes, nicht allzu braves Buch zum Vor- und  Selberlesen ab 7 Jahren.