Rezension

Zwischen den Extremen

Die Stunde der Wut -

Die Stunde der Wut
von Horst Eckert

Bewertet mit 5 Sternen

Und wieder gelingt Horst Eckert ein hochaktueller und verdammt spannender Thriller. Beim lesen verspürt man so oft nur reine Wut.

Während Melia Adan nach einer ehemaligen Kollegin sucht, die spurlos verschwunden ist hat Hauptkommissar Vincent Veih einen neuen Mordfall auf dem Tisch. Doch recht schnell wird beiden klar - diese Fälle hängen zusammen. Und die Kreise ziehen sich von einem Immobilienunternehmen bis in hohe, politische Ämter...

"Melia war diese Art der Panikmache gewohnt. Verbrechen, die man roten Socken zuschrieb, versetzten Politiker und Sicherheitsbehörden stets in höchste Alarmstufe. Ein angekokelter Porsche interessierte diese Leute mehr als ein verprügelter Flüchtling oder ein verwüsteter Kebab- Laden. Beim Verfassungsschutz hatte sie das gelernt - aber sich bis heute nicht damit abfinden können." (Seite 145)

Der zweite Fall von Melia Adan und Vincent Veih. Und auch hier stehen wieder kurze Kapitel zur Verfügung die den Leser nur so durch die Geschichte "jagen" und kaum zum Luft holen kommen lassen. Der Spannungsbogen wird sehr schnell aufgebaut und nimmt auch nicht mehr ab.

Vincent und Melia sind bekannt, gerade Vincent begleite ich schon einige Bücher und finde seine Art und Ansichten realistisch, fair und einleuchtend. Melia ist erst seit kurzem als Kriminalrätin dabei und handelt hier und da anders was zu Spannungen führt.

Auch in diesem Thriller legt der Autor hochaktuelle und brisante Themen auf den Tisch.

Begonnen bei der Wohnungsknappheit über Immobilienfirmen die sich alles unter den Nagel reissen und es nur um den reinen Gewinn geht. Menschen und ihre Sorgen und Nöte stehen hier nicht im Vordergrund und spielen keinerlei Rolle.

Auf dem rechten Auge ist Deutschland weiterhin blind. Im Hintergrund laufen Verhandlungen, Absprachen, Anschläge und Erpressung aber der Linksterror ist eher das wovor man sich schützen muss. Das bringt der Autor immer wieder sehr gekonnt und eben gut zusammengefasst auf den Punkt.

Das System hinkt, es hat Löcher, Leute die versprechen, wegsehen, sich in ihrer Immunität "suhlen" und Machtpositionen skrupellos ausnutzen. Gier, Macht und grenzenlose Wut sind ein explosives Gemisch und das merkt man nicht nur beim lesen sondern auch wenn man sich der Realität zuwendet.

Der Mord und das Netz um ihn herum war wieder brillant und logisch zu verfolgen aufgebaut. Die Suche nach Schuld und Täter immer spannend und nie zu 100% sicher. 

Wer wirklich Lust auf gute Politthriller hat - der kommt an Horst Eckert einfach nicht vorbei. Wieder klare Leseempfehlung!