Alle Rezensionen von Sursulapitschi

Wo die Asche blüht -

Wo die Asche blüht
von Nguyễn Phan Quế Mai

Höchst anschaulicher Geschichtsunterricht

Es gibt nicht allzu viele Bücher über den Vietnamkrieg. Dieses hier verschafft einem einen wirklich anschaulichen Eindruck.

Und Großvater atmete mit den Wellen -

Und Großvater atmete mit den Wellen
von Trude Teige

Ein bisschen schnell gestrickt

Dieses Buch zeigt einen eher unbekannten Aspekt des Zweiten Weltkriegs. Während die Nazis in Russland einfallen, nehmen Japaner die Insel Java ein und internieren alle potenziellen Feinde. Das trifft die junge Sigrid, die als Norwegerin dort aufgewachsen ist. Ihre ganze Familie landet in einem Straflager, wo schlimme Zustände herrschen.

Das unsichtbare Band -

Das unsichtbare Band
von Haneen Al-Sayegh

Interessantes Thema, sehr blumig präsentiert

Am Anfang fand ich dieses Buch durchaus fesselnd. Die 15jährige Amal wird verheiratet, dabei möchte sie eigentlich nur zur Schule gehen und später studieren und kennt ihren Bräutigam gar nicht. Sie ist Drusin, ein Mädchen aus einem libanesischem Dorf, das gelernt hat, dass Männer das Sagen haben.

Astrids Vermächtnis -

Astrids Vermächtnis
von Lars Mytting

Grandioses Finale

Auf dieses Buch habe ich gut zwei Jahre lang gewartet und hatte ein bisschen Sorge, ob ich wohl wieder reinkomme, ohne die Vorgänger nochmal zu lesen. Tatsächlich ging das gut. Die ersten hundert Seiten graben wir tief in der Vergangenheit und lernen sogar noch neue Aspekte der Geschichte der Hekne Schwestern kennen.

Die Formel der Hoffnung -

Die Formel der Hoffnung
von Lynn Cullen

Bewegende Geschichte mit blumigen Spitzen

Das Polio-Virus war 1940 noch ein Schreckgespenst und hat Eltern dazu veranlasst, ihre Kinder im Haus zu halten. Im Vanderbilt-Hospital in Nashville wollte man dagegen angehen und einen Impfstoff gegen Kinderlähmung entwickeln. Mit dabei ist Dr. Dorothy Horstmann, die genial und engagiert ist, und tapfer versucht, inmitten des Gockelkampfes der Ärzte zu bestehen.

James -

James
von Percival Everett

Dicke Empfehlung

Bei jedem neuen Buch von Precival Everett staune ich, wie vielseitig er ist. Er scheint jedes Genre bedienen zu können und kommt auf unterschiedlichsten Wegen doch immer wieder zu seinem Hauptanliegen, Rassismus in Amerika anzuprangern.

Der Wald -

Der Wald
von Eleanor Catton

Schöne Idee, halbherzig ausgearbeitet

Ich weiß nicht, was hier passiert ist. Ich habe „Die Gestirne“ sehr geliebt und dachte, Bücher von Eleanor Catton sind garantierte Volltreffer. In diesem Buch finde ich keine der Qualitäten wieder, die ihr erstes Buch auszeichneten. Wo ist ihr Humor geblieben? Ihre Raffinesse? Ihr Einfühlungsvermögen?

Eine Fingerkuppe Freiheit -

Eine Fingerkuppe Freiheit
von Thomas Zwerina

Leider langweilig

Wie mag es Lois Brailles gelungen sein, etwas so kompliziertes wie die Braille-Schrift zu erfinden? Das ist eigentlich unvorstellbar. Ein spannendes Thema, dem sich dieses Buch gewidmet hat.

Hier fließt die Liebe. Persische Küche -

Hier fließt die Liebe. Persische Küche
von Forough Sodoudi

Mehr als nur ein Kochbuch

Dieses Buch ist weit mehr als nur ein Kochbuch.

Leuchtfeuer -

Leuchtfeuer
von Dani Shapiro

Merkwürdig schwülstiges Allerlei

Eigentlich war ich sicher, dass dieses Buch genau meins ist. Es fängt auch vielversprechend an.

Da haben Teenager einen Autounfall und ein Mädchen stirbt. Eine Tragödie, die Sarah und Theo, die überlebenden Teens, auf ewig traumatisiert. Aber auch Ben, ihr Vater, ein Arzt, der vor Ort war und nicht helfen konnte, kommt nicht darüber hinweg.

Issa
von Mirrianne Mahn

Aufschlussreich, berührend und unterhaltsam

Ein Buch wie dieses habe ich mir schon lange gewünscht. Afrika live und in Farbe und so verpackt, dass man einen schönen Rundumblick bekommt.

Mein Name ist Estela -

Mein Name ist Estela
von Alia Trabucco Zerán

Leidvolle Geschichte

Dieses Buch ist eigentlich ein Verhör, eine Aussage zu einem schrecklichen Ereignis, oder auch ein Aufschrei und eine bittere Anklage. Die Haushälterin, Estela, erzählt wie es sich so lebte in der Familie von Don Juan Christóbal Jensen: Ein Arzt, eine Unternehmerin, ein kleines Mädchen, für das niemand Zeit hat.

Yellowface -

Yellowface
von Rebecca F. Kuang

Hinterhältiges Verwirrspiel

Das einzige Problem an diesem Buch ist eigentlich der irre Hype, der darum betrieben wird und dem im Grunde nichts gerecht werden kann.

Zitronen -

Zitronen
von Valerie Fritsch

Hoch poetisch

Eigentlich war ich mir sicher, dass ich dieses Buch lieben würde. Das Cover ist einfach zu genial und die Beschreibung verspricht eine sehr besondere Geschichte, dramatisch und anrührend. Genau meins. Noch dazu ist der Erzählstil zum Niederknien.

Die Hexen von Cleftwater -

Die Hexen von Cleftwater
von Margaret Meyer

Leidvoll und blumig

Hexenverfolgung ist ein sehr finsteres Kapitel in der Geschichte. Dieses Buch basiert auf wahren Begebenheiten, was es umso trauriger macht.

Demon Copperhead -

Demon Copperhead
von Barbara Kingsolver

Aufwühlend und witzig gleichzeitig

Wer David Copperfields Geschichte kennt, kann es ahnen, dieses Buch nimmt einen mit. Es bleibt tatsächlich ganz nah an der Originalgeschichte, nur verlegt es sie ins Hillbillymilieu der 90er Jahre.

Wir werden jung sein -

Wir werden jung sein
von Maxim Leo

Ein hübsch verpackter Gedankenanstoß

Wie wäre es, wenn man nach belieben jünger werden könnte? Kann man so ein Medikament einfach auf die Menschheit loslassen?

In der Berliner Charité wollte man ein Herzmedikament entwickeln und musste feststellen, dass bei den Probanden erstaunliche Nebenwirkungen auftreten. Ihr biologisches Alter hat sich plötzlich um 8 Jahre verjüngt.

Der ehrliche Finder
von Lize Spit

Intensiv

Verglichen mit den anderen Romanen von Lize Spit ist dieser hier ein Häppchen, fast nur ein Booksnack, aber nichtsdestotrotz spannend und berührend. Es geht um Kinder die Probleme haben und uns zeigen, dass Kindersorgen ganz und gar keine Kleinigkeit sind.

Jimmy ist elf, ein Nerd, ein Außenseiter ohne Freunde, bis Tristan in seine Klasse kommt.

Der Stich der Biene -

Der Stich der Biene
von Paul Murray

Ein richtig gutes Buch

Fast hätte ich es vergessen, aber dieses Buch hat mich wieder daran erinnert, wie toll es ist, dicke Schinken zu lesen. Man taucht ein und ist weg, ganz weit weg, sehr lange. Man hat alle Zeit der Welt, andere Leben mitzuleben.

Arctic Mirage -

Arctic Mirage
von Terhi Kokkonen

Eiskaltes Verwirrspiel

Im Grunde kann man alles über dieses Buch sagen und hat recht. Es ist sperrig, sperrt sich aber auch gegen jede Erwartungshaltung und ist damit dann wieder durch und durch überraschend.

Der Prolog klärt direkt das Thema. Das wird kein Wohlfühlroman.

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