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"Ich kann mich genau an den Moment erinnern, als mein Großvater sich verliebte. Es war klar, dass die Großmutter nichts davon mitkriegen sollte. Sie hatte schon bei geringeren Anlässen gedroht, ihn umzubringen." Max' Großmutter hat im Flüchtlingswohnheim ein hart-herzliches Terrorregime errichtet. Wenn sie nicht gerade gegen das deutsche Schulsystem, die deutschen Süßigkeiten oder ihre Mitmenschen und deren Religionen wettert, beschützt sie ihren einzigen Enkel vor dem schädlichen Einfluss der neuen Welt. So bekommt sie als Letzte mit, dass ihr Mann sich verliebt hat. Doch dies bedeutet mitnichten das Ende der Familie, sondern den Anfang eines turbulenten Zusammenlebens unter neuen Vorzeichen.
„Der Zopf meiner Großmutter“ ist ein bemerkenswerter Roman über ein ungewöhnliches Familienkonstrukt der aus Russland stammenden Autorin Alina Bronsky.
Gemeinsam mit seinen Großeltern ist Mäxchen aus Russland nach Deutschland gekommen. Die Großmutter bestimmt den Tag und der Großvater ordnet sich ihr unter. Max muss unter ihr so einiges aushalten, wird beschimpft, überwacht, als krank abgestempelt und darf eigentlich nichts. Auch von seinem Großvater bekommt er keine Unterstützung....
Der Zopf meiner Großmutter ist die emotionale Geschichte eines Jungen, der mit seiner Großmutter und Großvater aus Russland nach Deutschland emigrierte.
Ein grimmiger Humor bestimmt das Buch.
Erzählt wird die Geschichte aus Kinderperspektive. Max ist ein Junge, der von seiner herrischen Großmutter mit rabiaten Mitteln behütet wird. Obwohl Max offensichtlich ein intelligenter Junge ist, hält sie ihn für einen körperlich wie geistig beschränktes Kind und nennt ihn oft Schwachkopf...
Max, der in diesem Buch der Erzähler ist, ist mit einer sehr gewöhnungsbedürtigen Großmutter geschlagen und überlebt seine Jugend trotzdem. So oder ähnlich könnte die Aussage dieses Buches heißen , dem neuen Buch von Alina Bronsky " Der Zopf meiner Großmutter". Die Schriftstellerin, selbst in 1978 in Russland geboren, beschreibt in diesem Buch die Geschichte von Max, der mit seinen Großeltern nach Deutschland kommt und dort in einem Flüchtlingsheim lebt. Seine Großmutter, einst gefeierte...
Einer solchen Großmutter begegnet man nicht alle Tage - weder literarisch noch in der Realität: Ausgewandert in den Westen versucht sie ihren Enkel vor dem großen bösen Wolf zu beschützen, der aus ihrer Sicht in allem und jedem steckt: Sie nennt sich selbst antisemitisch, wettert gegen Gott und die Welt und bekommt dabei nicht einmal mit, dass sich der Großvater in eine andere "verguckt"...
Ihre giftigen und teilweise bitterbösen Kommentare sind freilich nicht nur für ihren Enkel Max...
Das Buch befindet sich in 6 Regalen.