Buch

Flugschnee - Brigit Müller-Wieland

Flugschnee

von Brigit Müller-Wieland

"Was macht das Glück einer Familie aus? Wenn es - neben vielen Komponenten wie der Abwesenheit von Krankheiten, sicherem Einkommen und dergleichen - gemeinsame Erinnerungen sind, die Zusammenhalt ermöglichen, miteinander gelebte Vergangenheit", so denkt Lucy an einem Dezembertag in Berlin an eine unglückliche Familie.

Ihr Bruder Simon ist verschwunden. Das Nachdenken über ihn führt sie zu einem früheren Wintertag ins Haus der Großeltern in Hamburg, an dessen Ende etwas geschah, das den Kindern verschwiegen wurde. Dieses Schweigen bestimmt nicht nur die weitere Zukunft, sondern reicht auch in die Generation der Großeltern und Urgroßeltern zurück, welche sich in vielfältig Ungesagtes verstrickten, politisches, persönliches. Helene, die Großmutter, kämpft gegen Ende ihres Lebens allerdings umso vehementer um ihre Erinnerungen: jede, auch die schlechteste, ist ihr willkommen, um dem "Schmelzen im Kopf" zu widerstehen.

Schnee und Stein sind in diesem Roman die Materialien, an denen die Figuren scheitern oder wachsen, an denen sie dem Bedrohlichen eine Form abzuringen, dem Zerstörerischen ein "Dennoch" entgegenzusetzen versuchen.

Rezensionen zu diesem Buch

Vielschichtiger Familienroman

Simon ist weg. Verschwunden. Seit mehreren Jahren schon. Grund genug, nicht nur seine Geschichte zu erzählen, sondern auch die seiner Schwester, seiner Eltern und auch Großeltern.

„Flugschnee“ ist der Titel dieses Familienromans von Birgit Müller-Wieland, einer österreichischen Schriftstellerin, die mittlerweile in München lebt. Symbolisch steht der Flugschnee für den Zustand der Familie: die Gefährdung des „Familienhauses“ wie auch die Kälte und Nässe, die sich in der Familie...

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Beeindruckend und schwach zugleich

Mit dem Roman „Flugschnee“ schaffte es Birgit Müller-Wieland bis auf die Longlist des Deutschen Buchpreises im vergangenen Jahr. Mich lässt das Buch eher mit gemischten Gefühlen zurück.

Lucys Bruder Simon ist verschwunden. Das Nachdenken über ihn führt sie zu einem früheren Wintertag ins Haus der Großeltern in Hamburg, an dessen Ende etwas geschah, das den Kindern verschwiegen wurde. Dieses Schweigen bestimmt nicht nur die weitere Zukunft, sondern reicht auch in die Generation der...

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Wie ein Mosaik im Schneegestöber

Simon ist verschwunden und seine Schwester Lucy taucht in ihre Gedankenwelt ein, erinnert sich an den Winter im Schnee bei den Großeltern. Der Winter in der Kindheit, von dem Simon ihr erzählen wollte, der wohl der Auslöser für sein Verschwinden bedeutet.
Nicht nur Lucy erzählt diese Geschichte, auch ihre Großeltern und Eltern kommen zu Wort und gewähren Einblick in ihre Gedanken und Erinnerungen. Stück für Stück ergänzt sich das Mosaikbild ihrer Familiengeschichte, das bis zuletzt wie...

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Erinnerungsbilder aus Flugschnee

~Ein junger Mann namens Simon ist spurlos verschwunden! Ein Schock für seine Schwester Lucy und seine Eltern Arnold und Vera.

Schon ganz zu Beginn fällt am Roman die Sprache auf. Ein inneres Zwiegespräch der Protagonistin mit dem verschwundenen Bruder, Erinnerungsarbeit an die gemeinsamen Erlebnisse der Vergangenheit. Eine Bewusstseinsdarstellung, die den Schmerz des Verlustes darstellt, aber auch die Ungewissheit und die Angst, dass es einen Suizid gab. Oder ist Simon nur...

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Weitere Infos

Art:
eBook
Sprache:
deutsch
Umfang:
250 Seiten
ISBN:
9783701362486
Erschienen:
Mai 2017
Verlag:
Otto Müller Verlag
7.2
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 3.6 (5 Bewertungen)

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